EU-Soldaten sollen Kinder in Afrika missbraucht haben

Mehrere georgische Soldaten sowie französische Militärangehörige stehen nach UN-Angaben im Verdacht, in Afrika Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Entsprechende Aussagen von Zeugen in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) seien "äußerst alarmierend", erklärte der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Freitag in Genf.
Die EU, Georgien und Frankreich sowie eines weiteres Land, das zunächst nicht benannt wurde, hätten strafrechtliche Ermittlungen zugesagt. Die EU unterstrich in einer Reaktion, sie verfolge "eine Null-Toleranz-Politik, wenn es um sexuelles Fehlverhalten oder kriminelle Handlungen geht".
Eine Flasche Wasser und ein paar Kekse für Sex
Mehrere Mädchen in der ZAR, die seinerzeit zwischen 14 und 16 Jahren alt waren, sagten demnach einem UN-Team, sie seien von Soldaten der europäischen Militärmission EUFOR für Sex bezahlt oder vergewaltigt worden. Ein siebenjähriges Mädchen berichtete, es habe für Oralsex mit Soldaten der französischen Sangaris-Militärmission eine Flasche Wasser und eine Packung Kekse bekommen.
Das Mädchen und ein neunjähriger Junge gaben an, auch andere Kinder seien von französischen Soldaten missbraucht worden. "Das sind äußerst schwerwiegende Vorwürfe, und es ist dringend erforderlich, dass dies rasch untersucht wird", sagte Hochkommissar Al-Hussein.
Ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini erklärte, die EU sei am 19. Januar über die Vorwürfe informiert worden und habe ebenso wie die beteiligte Staaten ihre Zusammenarbeit bei der Aufarbeitung angeboten. "Die EU nimmt diese Anschuldigungen sehr ernst. Die EU ist den Menschenrechten, dem Schutz der Opfer sexuellen Missbrauchs und dem Kampf gegen die Straflosigkeit verpflichtet." Nach den Regeln für solche Missionen liege die Verantwortung für Ermittlungen sowie disziplinarische Maßnahmen aber bei den Staaten, die Truppen gestellt haben.
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