Malala: "Manche Kinder wollen nur ein Buch und einen Stift"

Malala Yousafzai vor der Flagge der Europäischen Union.
Die pakistanische Aktivistin wurde vom Europaparlament für ihr Engagement geehrt.

Der Preis geht an eine Überlebende, an eine Heldin" - mit diesen Worten hat Parlamentspräsident Martin Schulz am Mittwoch, dem Weltkindertag, den Sacharow-Preis an Malala Yousafzai übergeben. Die junge Aktivistin wurde damit für ihren Einsatz für Bildung und Frauenrechte geehrt. Minutenlang applaudierten die EU-Parlamentarier in Straßburg dem jungen Mädchen als sie den Preis entgegen nahm.

In ihrer Dankesrede betonte Malala, dass jeder Mensch für das Überleben der Schwachen kämpfen müsse. Die Preisträgerin verwies auf weltweit 57 Millionen Kinder, die nicht zur Schule gehen könnten. Sie hielt fest: "Viele Kinder wollen kein iPhone, keine Playstation, keine Schokolade. Sie wollen nur ein Buch und einen Stift."

Malala Yousafzai schüttelt die Hand eines Mannes in einem Anzug.
Auch Malalas Vater wurde in der Rede von Schulz geehrt: Er sei ein bemerkenswerter Mann, denn er habe seiner Tochter "nicht die Flügel gestutzt". Dieser wirkte sichtlich gerührt, griff sich mit seiner Hand ans Herz und dankte dem Saal.

Mordanschlag

Yousafzai hat ihren Kampf für Schulbildung fast mit dem Leben bezahlt. Im Swat-Tal Pakistans, wo die radikalislamischen Taliban Mädchen den Schulbesuch verwehren, überlebte sie vergangenes Jahr ein Attentat. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Birmingham in Großbritannien. Dort geht sie zur Schule. "Wir sind glücklich, dass sie diesen feigen Mordanschlag überlebt hat", sagte Parlamentspräsident Schulz bei der Preisverleihung.

An der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Auszeichnung nahmen mehrere frühere Preisträger teil. Der nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannte und mit 50.000 Euro dotierte Preis wird seit 1988 vom EU-Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich auf vorbildliche Weise für Menschenrechte und Demokratie einsetzen.

Die Rede als Video gibt es hier.

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