Von "Islamistische Testosteronbomben" bis "Zank und Hader"

Mark Rutte spricht im Europäischen Parlament.
Der neue EU-Ratsvorsitzende Mark Rutte wurde im Europaparlament willkommen geheißen.

Die Debatte zum Arbeitsprogramm des niederländischen EU-Ratsvorsitzes im Europaparlament in Straßburg hat am Mittwoch zu einigen verbalen Ausreißern von Kritikern der Europäischen Union geführt. So sprach der Abgeordnete Marcel de Graaff von der Fraktion "Europa der Nationen und der Freiheit" im Zusammenhang mit Flüchtlingen von "islamistischen Testosteronbomben".

Sein Fraktionskollege, der FPÖ-Delegationschef Harald Vilimsky, ortete "Zank und Hader" in der EU und einem "negativen Kulminationspunkt". Der britische Abgeordnete Nigel Farage sieht angesichts des bevorstehenden Referendums in seinem Heimatland über einen Verbleib oder Austritt aus der EU bereits das Ende der Union heraufdämmern. Er meinte, die EU stehe vor einer "existenziellen Krise, die wie der Ausbruch einer ansteckenden Krankheit" sei.

Graaff: Männliche Asylsuchenden einsperren

De Graaff forderte angesichts der Übergriffe bei der Silvesterfeier in Köln, dass "alle männlichen Asylsuchenden eingeschlossen" gehörten, Frauen sollten sich mit legalisierten Pfeffersprays schützen können. "Schließen sie die nationalen Grenzen, damit die Terrordrohungen aufhören", forderte der Niederländer. Er meinte auch, dass es "mehr als 2.000 islamistische Anschläge in den letzten Jahren gegeben" habe.

Farage sagte, wenn die Menschen Nein zu Schengen sagten, sei dies ein klares Nein zu dem, was in Köln passierte. In den "nächsten sechs Monaten wird Ihnen ganz schön heiß werden unter Ihrem Stuhl", meinte er in Richtung des niederländischen Ratsvorsitzenden Mark Rutte und von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.

Vilimsky meinte, die EU habe "noch nie so schlecht funktioniert wie heute". Er habe zwar nichts gegen eine gemeinsame Währung, "aber der Euro funktioniert nicht. Er vernichtet Wohlstand und Kaufkraft." Daher sollte es eine Teilung des Euro in zwei Zonen oder die Rückkehr zu nationalen Währungen geben. Europa könne nicht funktionieren, wenn es nicht "Herz und Hirn der Menschen erreicht, sondern immer mehr auseinanderdriftet".

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