Bald weniger Wolfschutz? EU-Parlament stimmte für Eilverfahren

Wolf
Bereits am Donnerstag soll über eine Absenkung des Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" entschieden werden.
  • Das EU-Parlament wird im Eilverfahren über die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes von 'streng geschützt' auf 'geschützt' entscheiden.
  • Ein herabgesenkter Schutzstatus soll mehr Flexibilität für die Jagd auf Wölfe bieten, ohne den Schutz zu komplett aufzuheben.
  • Die Rückkehr und Zunahme der Wolfsbestände haben zu Konflikten geführt, was die Absenkung des Schutzstatus notwendig machte.

Das Europäische Parlament wird am Donnerstag im sogenannten Eilverfahren darüber abstimmen, den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" abzusenken. Die EU-Parlamentarier stimmten am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit dafür, bereits in zwei Tagen final über den Status zu entscheiden.

Ein herabgesenkter Schutzstatus solle den EU-Staaten laut EU-Kommission mehr Flexibilität geben, die Jagd auf Wölfe zuzulassen, ohne den Schutz ganz aufzuheben.

Die Rückkehr des Wolfs führte zu Konflikten

Die Kommission hatte im Dezember 2023 vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfes von "streng geschützt" auf "geschützt" abzusenken. Die Rückkehr des Wolfs in EU-Regionen, in denen er seit langem nicht mehr anzutreffen war, habe ebenso wie die Zunahme seiner Populationen in neuen Gebieten zu Schwierigkeiten und Konflikten geführt, begründete die Kommission ihre Entscheidung. Nach der Zustimmung der EU-Staaten im September 2024 brachte die EU einen Abänderungsantrag für die Berner Konvention ein.

Die Unterzeichnerstaaten der Berner Konvention haben den Schutzstatus daraufhin im Dezember gesenkt. Da die EU und ihre Mitgliedstaaten Vertragsparteien des internationalen Übereinkommens von Bern über die Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume sind, konnte ohne eine Änderung des Schutzstatus im Übereinkommen der Status auf EU-Ebene nicht geändert werden. Die Änderung trat drei Monate nach der Abstimmung in Kraft. Aus der Landwirtschaft kam viel Zustimmung, Tierschützende kritisierten hingegen den Plan.

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