Europäische Grüne greifen nach EU-Spitzenjobs
Die deutsche Grünen-Politikerin Ska Keller will Präsidentin des Europaparlaments werden. Die Europäischen Grünen würden die 37-Jährige für die Wahl am Mittwoch vorschlagen, hieß es in einer Mitteilung vom Montagabend. "Ich möchte das Europäische Parlament demokratischer, offener und transparenter machen", sagte Keller.
Das neu gewählte Parlament kommt an diesem Dienstag erstmals in Straßburg zusammen. Am Mittwoch soll dann ein Nachfolger für den scheidenden Präsidenten Antonio Tajani gewählt werden. Die Grünen erzielten bei der Europawahl Ende Mai deutliche Zugewinne und sind im neuen Parlament mit 75 Sitzen viertstärkste Fraktion.
In Brüssel ringen die EU-Staats- und Regierungschefs indes um ein Personalpaket, darunter findet sich eigentlich auch das Amt des Parlamentspräsidenten. Der Ausgang ist allerdings derzeit als ungewiss.
Ringen um Topjobs in Brüssel
Am Dienstag verhandeln die Staats- und Regierungschefs der EU in Brüssel gleich über die Besetzung mehrerer Spitzenposten, mit dabei eben auch das Amt des Parlamentspräsidenten. Das Parlament ist in seiner Wahl zwar frei. Als Teil eines Personalpakets könnte jedoch ein Deal geschlossen werden, der bei Christdemokraten, Sozialdemokraten und Liberalen Unterstützung findet. Dann dürfte es für Keller schwierig werden. In der Mitteilung vom Montagabend betonte sie, dass einzig und allein das Parlament entscheiden sollte.
Keller ist seit 2009 EU-Abgeordnete und seit zweieinhalb Jahren Vorsitzende der Grünen-Fraktion. Die studierte Islamwissenschaftlerin und Turkologin spricht auch Englisch, Französisch, Spanisch, Katalanisch und Türkisch. Verheiratet ist sie mit einem Finnen. Sie wurde im brandenburgischen Guben an der polnischen Grenze geboren.
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