EU-Ausländer für das deutsche Heer "keine Lösung"

Die Deutsche Bundeswehr bei einer Übung
Die konservative CDU argumentiert: "Soldat ist kein Beruf wie jeder andere."

Sollen EU-Ausländer bei der Deutschen Bundeswehr arbeiten? Die Anwerbung von Menschen aus anderen Staaten wird aktuell geprüft. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag, EU-Bürger seien für spezielle Tätigkeiten "eine Option". "Wir reden hier beispielsweise von Ärzten oder IT-Spezialisten", erläuterte der ranghöchste Militär.

Die internen Planspiele sind dem Bericht zufolge so weit fortgeschritten, dass die deutsche Bundesregierung bereits EU-Partner konsultiert hat. Die meisten Staaten, insbesondere aus Osteuropa, reagierten aber zurückhaltend.

Auch die deutsche Regierungspartei CDU ist wenig begeistert von den Plänen.

Der CDU-Verteidigungspolitiker Henning Otte sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben), in erster Linie würden deutsche Staatsbürger für die Bundeswehr benötigt.

Attraktivität erhöhen

"Soldat ist kein Beruf wie jeder andere. Wenn wir Schwierigkeiten haben, Deutsche für den Dienst in der eigenen Truppe zu gewinnen, muss die Attraktivität der Bundeswehr weiter erhöht werden."

EU-Ausländer für das deutsche Heer "keine Lösung"

CDU-Politiker Henning Otte (links) mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in einem deutschen Heereslager in Mali

"Keine Lösung für unser Personalproblem"

"Es mag Einzelfälle geben, in denen ein EU-Ausländer eine dringend benötigte Spezialfähigkeit sinnvoll in die Truppe einbringen kann", sagte der Bundestagsabgeordnete weiter. "Aber das ist keine Lösung für unser Personalproblem."

Die Bundeswehr erwägt angesichts von Rekrutierungsproblemen eine Anwerbung von Ausländern aus anderen EU-Staaten. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, sieht dies als "eine Option" und hat als Beispiele Ärzte und IT-Spezialisten genannt. Der "Spiegel" berichtet unter Berufung auf ein vertrauliches Konzept des Verteidigungsministeriums, angeworben werden sollten vor allem Polen, Italiener und Rumänen.

Kommentare