Erneut Luftalarm in der gesamten Ukraine

Erneut Luftalarm in der gesamten Ukraine
Anhand von Satellitenbildern mehrten sich am Donnerstag die Hinweise, dass Russland neuerliche flächendeckende Bombardements vorbereitet.

Im Netz mehren sich anhand von Satellitenbildern Hinweise auf eine neue Welle flächendeckender Luftangriffe Russlands auf die Ukraine. Wie mehrere Beobachter aus Kiew berichten, wurde am Donnerstag zu Mittag erneut landesweiter Luftalarm ausgelöst.

Die ukrainische Stadt Cherson ist nach Bombardements durch russische Streitkräfte ohne Strom. Angriffe durch Russland seien dafür verantwortlich, dass Cherson abgeschnitten sei von der Stromversorgung, schrieb Regionalgouverneur Jaroslaw Januschewitsch auf Telegram. Es werde daran gearbeitet, das Problem zu lösen. Erst in der vergangenen Woche war die Stadt wieder mit Elektrizität versorgt worden, nachdem sie Anfang November von ukrainischen Truppen zurückerobert worden war.

Briten: Luftangriffe neuer Pfeiler der russischen Taktik

Die massiven russischen Raketenangriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur sind nach britischer Einschätzung Teil eines neuen Pfeilers der russischen Militärdoktrin. Es handle sich vermutlich um das erste Mal, dass Russland sein Konzept eines strategischen Einsatzes zur Zerstörung kritischer Ziele umzusetzen versuche, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Dazu würden Langstreckenraketen gegen kritische Infrastruktur eingesetzt, um die Bevölkerung zu demoralisieren und die Staatsführung zur Kapitulation zu zwingen.

"Die russischen Angriffe verursachen weiterhin Stromausfälle, die zu wahllosem, weit verbreitetem humanitärem Leid in der gesamten Ukraine führen", hieß es in London. Die Wirksamkeit habe allerdings bereits nachgelassen, da Russland schon einen großen Teil seiner geeigneten Raketen gegen taktische Ziele eingesetzt habe. Zudem sei die psychologische Wirkung deutlich geringer als wenn die Taktik zu Kriegsbeginn eingesetzt worden wäre, so das Ministerium mit Blick auf den monatelangen Abwehrkampf der ukrainischen Truppen.

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