Erneut Brand in deutscher Asylbewerber-Unterkunft

Ein zweistöckiges Gebäude steht in Flammen, während ein Feuerwehrmann und ein Polizist anwesend sind.
Feuer in Containerdorf. Fünf Verletzte.

Bei einem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Rottenburg sind in der Nacht auf Montag mehrere Bewohner verletzt worden, vier von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Aus noch ungeklärter Ursache brannten dutzende Container nieder, wie die Polizei mitteilte, alle 80 Flüchtlinge mussten verlegt werden.

Im thüringischen Ebeleben brannten indes die Dachstühle von drei Wohnblocks nieder, in denen Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Das Feuer in der künftigen Asylbewerberunterkunft in Ebeleben (Kyffhäuserkreis) war laut Polizei ein politisch motivierter Brandanschlag.

Ein technischer Defekt könne ausgeschlossen werden, sagte eine Polizeisprecherin in Nordhausen. Am Montagmorgen waren gegen 3.30 Uhr im Ortsteil Rockensußra die Dachstühle von drei Wohnblöcken in Flammen aufgegangen. Die Gebäude am Sportplatz wurden gerade saniert, um dort Asylsuchende unterzubringen. Die Dachstühle brannten nieder, es habe keine Verletzten gegeben, sagte ein Sprecher der Einsatzzentrale.

Ein Sprecher der Polizei Reutlingen sagte, zwei Bewohner, die aus Angst vor dem Feuer in ihrem Containerdorf in Rottenburg aus dem Fenster gesprungen seien, hätten Beinverletzungen erlitten. Drei weitere Bewohner hätten sich offenbar eine leichte Rauchgasvergiftung zugezogen. Vier der fünf Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.

Wohncontainerdorf unbewohnbar

In dem Wohncontainerdorf hatten dem Polizeisprecher zufolge rund 80 Asylbewerber gewohnt. Etwa die Hälfte der 56 Wohncontainer geriet in Brand, auch die übrigen waren infolge des Feuers unbewohnbar. Die Flüchtlinge wurden mit Bussen in die Festhalle von Rottenburg gebracht, wo das Deutsche Rote Kreuz die Menschen versorgte. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um den Brand zu löschen. Die Kriminalpolizei richtete eine Ermittlungsgruppe ein, die Brandursache sei noch völlig unklar.

In den vergangenen Wochen waren in verschiedenen Teilen Deutschlands immer wieder Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt worden.

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