Erdogan weiht größte Moschee der Türkei ein

Platz für 63.000 Gläubige: Die Camlica-Moschee in Istanbul ist ein Megaprojekt des islamisch-konservativen Politikers.

In der Türkei ist am Freitag die größte Moschee des Landes in Gegenwart von Präsident Recep Tayyip Erdogan feierlich eingeweiht worden. Die Camlica-Moschee in Istanbul ist eines der Megaprojekte des islamisch-konservativen Politikers.

Die Moschee im osmanisch-seldschukischen Stil thront auf einem Hügel auf der asiatischen Seite des Bosporus und bietet Platz für 63.000 Gläubige. Die Einweihung erfolgt wenige Tage vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan.

Sechs Minarette

Die Moschee orientiert sich architektonisch an den klassischen Moschee-Bauten Istanbuls. Ihre sechs Minarette erreichen eine Höhe von 107,1 Meter und sollen damit an die Schlacht von Manzikert im Jahr 1071 erinnern. Die Hauptkuppel ist 72 Meter hoch und von vielen Orten der Stadt aus sichtbar. Die zweite Kuppel hat einen Durchmesser von 34 Metern - eine Zahl, die auf das Autokennzeichen von Istanbul anspielt.

Erdogan weiht größte Moschee der Türkei ein

Erdogan bei seiner Rede anlässlich der Eröffnung.

Kritik an Attacken auf Kirchen

Bei der Einweihung verurteilte Erdogan jede Art Angriffe auf Gotteshäuser. "Attacken im Namen der Religion auf religiöse Stätten oder unschuldige Zivilisten sind Terrorismus, kein Dschihad", sagte er laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Alle derartigen Angriffe stammten aus der selben "finsteren Quelle", sagte der Präsident und sagte zu, die Region von "Terroristen" wie der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu befreien.

Im März hatte ein australischer Rechtsextremist in zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen getötet. Am Ostersonntag gab es mehr als 250 Tote bei Angriffen islamistischer Attentäter auf mehrere Kirchen und Hotels in Sri Lanka. Zu der Anschlagsserie bekannte sich die IS-Miliz. Im US-Bundesstaat Kalifornien wurde Ende April zudem eine Frau bei einem Angriff auf eine Synagoge getötet.

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