Erdogan: Türkei wird Truppen nach Libyen schicken

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Ein Gesetz dafür soll dem türkischen Parlament bald vorgelegt werden. Ankara will den Einsatz von Bodentruppen, Luftwaffe und Marine prüfen.

Die Türkei will nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan Truppen nach Libyen schicken, um die Regierung militärisch zu unterstützen. Ein entsprechendes Gesetz werde dem türkischen Parlament im Jänner vorgelegt, sagte Erdogan am Donnerstag. Das seit 2014 unter einem Bürgerkrieg leidende Libyen habe türkische Truppen eingeladen und man werde der Einladung folgen.

Erdogan hatte sich schon am Sonntag bereit erklärt, die von den Vereinten Nationen (UNO) anerkannte Regierung Libyens mit Fayes al-Serraj an der Spitze stärker militärisch zu unterstützen. Ankara werde die Möglichkeiten von Bodentruppen, Luftwaffe und Marine prüfen, hatte es geheißen.

Die Türkei stellt sich damit gegen Russland und Ägypten, die Milizenführer Khalifa Haftar mit seiner Libyschen Nationalarmee unterstützen. Dieser kontrolliert den Osten des Landes.

Folgenreicher Gasstreit

Ende November machte ein Abkommen über Seegrenzen im Mittelmeer zwischen Libyen und der Türkei internationale Schlagzeilen. Darin geht es um die Aufteilung der Einfluss- und Interessenszonen im Mittelmeer mit Hinblick auf Erdgas.

Nach Einschätzung Griechenlands verstößt das Abkommen gegen das internationale Seerecht. Athen betont, dass die Türkei und Libyen mit dem Abkommen den griechischen Festlandsockel südlich der Insel Kreta und der Inselgruppe der Dodekanes - samt der Touristeninsel Rhodos - verletzen.

Die Türkei vertritt dagegen die Meinung, die Inseln hätten nur Hoheitsgewässer und keinen Festlandsockel.

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