Eine Million Italiener beantragten Mindestsicherung

ITALY-POLITICS-WELFARE
Die neue Mindestsicherung soll die italienische Staatskasse sieben Milliarden Euro kosten.

In Italien sind bisher bereits eine Million Anträge auf die neue Mindestsicherung bei der staatlichen Fürsorgeanstalt NISF/INPS eingereicht worden. Die meisten Anträge trafen aus der süditalienischen Region Kampanien (172.000) ein - gefolgt von Sizilien (161.000), Latium (93.000) und der Lombardei (90.200) ein.

Erwartet wird, dass bis Jahresende 1,3 Millionen Italiener die Leistung beantragen werden. Den Antrag dürfen Bewohner einreichen, die seit über zehn Jahren mit Aufenthaltsgenehmigung im Land leben. Wer das Bürgereinkommen erhält, darf nicht mehr als 6.000 Euro Ersparnisse haben, keine Immobilie von mehr als 30.000 Euro Wert besitzen, die sie nicht selbst bewohnen, und in den vergangenen zwei Jahren kein Auto gekauft haben. Die populistische italienische Regierung hat eine strenge Kontrollen der Auflagen angekündigt.

Die Berechtigten sollen pro Monat mit bis zu 780 Euro unterstützt werden, Familien können bis zu 1.300 Euro erhalten. Arbeitsvermittlungszentren sollen Bezieher des Grundeinkommens bei der Suche nach einer neuen Beschäftigung helfen. Die Bezüge werden bis zu 18 Monate gezahlt und können danach einmal verlängert werden. Die Mindestsicherung - ein Hauptanliegen der seit Juni in Rom regierenden Fünf-Sterne-Bewegung - soll der Staatskasse sieben Milliarden Euro pro Jahr kosten.

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