Ein neues Magazin für angehende Terroristen

Die Zeitungsbranche steckt in der Krise. Doch Hochglanz-Magazine zu einschlägigen Themen boomen mehr denn je: Schöner Wohnen, abenteuerlicher Reisen, Gartenpflege, Erotik - da greifen die Menschen in der Trafik noch herzhaft zu. Auch Inspire klingt nach Design-Träumen. Dahinter verbirgt sich allerdings das Magazin der Terrorgruppe El-Kaida. Die Terroristen des Islamischen Staats stehen da um nichts nach, sind mit dem ebenso englischsprachigen Dabiq im Verlagswesen vertreten.
"Kybernetiq"
Neu auf dem Markt, ein deutschsprachiges Magazin: Kybernetiq. Interessierte werden vergeblich in der Trafik danach suchen, es wird nur über das Internet vertrieben, als pdf-Dokument. FAZ.net hat Kybernetiq gelesen und die Zielgruppe ausgemacht: "Islamistische Terroristen, die Deutsch sprechen und auf ihre Online-Sicherheit bedacht sind". Der Verfassungsschutz wird die brisante Lektüre also sicher unter die Lupe nehmen.
FAZ.net lobt im Artikel die Aufmachung: "Die 15 Seiten des PDF-Dokuments sind wertig und professionell aufgemacht". Auch Huffingtonpost.de hat die seit Dezember 2015 erhältliche Neuerscheinung analysiert. Inhaltlich enthalte das Terrorblatt viele Tipps, "die auch in herkömmlichen IT-Magazinen zu finden wären", etwa digitale Verschlüsselungstechniken. Skurril mutet da schon der Hinweis an, wie die Auswahl von Nicknames im Internet sicher gelingt: "SexyBunny94" sei unverdächtiger als "AbuUsamah007", zitiert Huffingtonpost.de.
Laut FAZ wird hinter Kybernetiq übrigens eher eine radikalisierte Einzelperson als eine terroristische Gruppierung vermutet.
Kommentare