Dschihadisten eroberten erneut Tel Abyad

Ein Soldat mit Gewehr bewacht ein Flüchtlingslager am Stadtrand.
Extremisten attackieren Viertel von syrischer Grenzstadt - Kämpfe dauern an.

Zwei Wochen nach ihrer Vertreibung aus Tel Abyad sind die Dschihadisten der extremistischen Organisation "Islamischer Staat" (IS) erneut in die syrische Grenzstadt eingedrungen. Eine IS-Einheit sei in die Stadt an der Grenze zur Türkei eingedrungen und habe ein Viertel im Osten attackiert, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Dienstag.

Kurdische Kämpfer würden versuchen, die Dschihadisten einzukreisen und am weiteren Vorrücken zu hindern, sagte der Leiter der in Großbritannien ansässigen oppositionsnahen Organisation, Rami Abdel Rahman. Die Kämpfe in der Stadt dauerten an.

Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hatten zusammen mit anderen Rebellen Mitte Juni die Dschihadisten aus Tel Abyad vertrieben. Die IS-Extremisten hatten die Stadt zuvor ein Jahr lang kontrolliert. Während der Kämpfe suchten zehntausende Einwohner Zuflucht jenseits der Grenze in der Türkei, doch kehrten seitdem viele in ihre Häuser zurück. Die Kurden hatten die IS-Dschihadisten im Jänner auch aus der monatelang umkämpften Grenzstadt Kobane (Ayn al-Arab) vertrieben. Zuletzt gelang es ihnen, die Extremisten auch an weiteren Fronten zurückzudrängen.

Bei einem Anschlag der Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) sind am Montagabend in Jemens Hauptstadt Sanaa mindestens 28 Menschen getötet worden.

Das Attentat mit einer Autobombe habe dem Wohnhaus von zwei Anführern der schiitischen Houthi-Rebellen gegolten, verlautete aus Sicherheitskreisen. In dem Haus seien zu dem Zeitpunkt viele Menschen zu einer Trauerfeier versammelt gewesen.

Zu den Todesopfern zählten den Angaben zufolge acht Frauen. Laut Augenzeugen riegelten Houthi-Rebellen den Anschlagsort im Stadtzentrum ab. Der IS verkündete in einer im Internet veröffentlichten Erklärung, sein Anschlag habe sich gegen ein "schiitisches Nest" in Sanaa gerichtet. Die sunnitische Dschihadistenorganisation betrachtet Schiiten als Häretiker.

Im Jemen kämpfen seit Monaten die Houthi-Rebellen und die Anhänger des nach Saudi-Arabien geflohenen Staatschefs Abd-Rabbu Mansour Hadi gegeneinander. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz fliegt seit Ende März Luftangriffe auf die Rebellen im Jemen.

Die von den Houthi-Rebellen kontrollierte Nachrichtenagentur Saba meldete am Dienstag, die Rebellen hätten eine Scud-Rakete auf einen saudi-arabischen Militärstützpunkt nahe der Hauptstadt Riad abgefeuert. Saudi-Arabien äußerte sich zunächst nicht zu einer möglichen Attacke. Am 6. Juni hatte Riad mitgeteilt, eine auf die Stadt Khamis Mushayt gerichtete Scud-Rakete abgefangen zu haben.

Kommentare