Druck von Trump: Vorsitzende der US-Republikaner tritt zurück
Die Vorsitzende der Republikanischen Partei tritt nach wochenlangem öffentlichen Druck von Ex-US-Präsident Donald Trump zurück. Ronna McDaniel kündigte am Montag an, dass sie am 8. März ihren Posten räumen werde.
Dadurch könne der künftige Präsidentschaftskandidat der Republikaner entscheiden, wer an die Spitze der Partei rücken solle, begründete sie ihre Entscheidung.
Am 5. März finden in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten Vorwahlen statt. Es wird erwartet, dass dabei eine Vorentscheidung fällt, wen die Republikaner im November als Herausforderer von Präsident Joe Biden in die eigentliche Präsidentschaftswahl schicken. An einer Nominierung Trumps bestehen kaum noch Zweifel. Er hat alle fünf bisher abgehaltenen Vorwahlen klar gewonnen. Seine einzige verbliebene innerparteiliche Kontrahentin Nikki Haley gilt zunehmend als chancenlos.
Neben McDaniel kündigte auch der Co-Vorsitzende des Republican National Committee (RNC), Drew McKissick, seinen Rücktritt an. Es sei üblich, dass es im RNC einen Wechsel gebe, sobald der Kandidat feststehe, und an diese Tradition wolle sie sich halten, sagte McDaniel. Das nationale Organisationskomitee der Republikaner ist unter anderem für die Koordinierung der Wahlkampfstrategie, das Sammeln von Spenden und die Ausrichtung des Nominierungsparteitags zuständig.
Trump als Co-Vorsitzende?
Trump hatte zuletzt verstärkt auf einen Wechsel an der Spitze des RNC gedrängt. Als Co-Vorsitzende hat er seine Schwiegertochter Lara Trump ins Spiel gebracht. Als Nachfolger von McDaniel empfahl er Michael Whatley. Der Chef der Republikaner in North Carolina hängt der Behauptung an, dass der Demokrat Biden die Präsidentschaftswahl 2020 gegen den damaligen Amtsinhaber Trump nur durch Betrug gewonnen haben soll.
Trump hat nicht zuletzt dank seiner Siegesserie bei den bisherigen Vorwahlen seinen Einfluss in der Republikanischen Partei immer mehr zementiert. In einem nächsten Schritt geht es für ihn darum, die Partei sowie die Anhängerschaft der Republikaner rechtzeitig vor der Wahl im November vollkommen hinter sich zu vereinen. Ein nicht geringer Teil, wenn auch längst nicht die Mehrheit, lehnt Trump und sein Gebaren ab und wünscht sich eine Rückkehr zu einer traditionelleren Ausrichtung wie etwa zu Zeiten von Ex-Präsident George W. Bush. Viele fühlen sich angesichts Trumps scheinbar unaufhaltsamen Siegeszugs politisch heimatlos. Trump muss verhindern, dass diese Gruppe im November den Wahlurnen fernbleibt - oder gar zu den Demokraten überläuft.
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