Drei Jahre Haft für Mubarak

Der frühere Staatschef wurde wegen Korruption verurteilt. Auch seine Söhne fassen Haftstrafen aus.

Vor der Urteilsverkündung hatte Hosni Mubarak noch seinen Anhängern zugewinkt, das Urteil selbst nahm der ägyptische Ex-Diktator dann gelassen zur Kenntnis: Drei Jahre Haft für die Veruntreuung öffentlicher Gelder bei einem Palastbau. Das Gericht, das den 86-Jährigen am Mittwoch verurteilte, verhängte in der selben Causa auch über seine Söhne Alaa und Gamal Haftstrafen – jeweils vier Jahre. Zudem müssen die beiden mit ihrem Vater umgerechnet 1,8 Mio Euro Strafe zahlen und das veruntreute Geld zurückgeben, rund zehn Mio. Euro. Gegen das Urteil ist noch Berufung möglich.
Mubarak und seine Söhne stehen auch wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten während der Proteste vor Mubaraks Sturz im Februar 2011 vor Gericht. Theoretisch droht ihnen die Todesstrafe. Laut Beobachtern ist es aber sehr unwahrscheinlich, dass diese tatsächlich verhängt wird. Immerhin hat das Militär seit der Entmachtung des gewählten Ex-Präsidenten Mohammed Mursi – einem Muslimbruder – wieder die Macht. Mubaraks früherer Geheimdienstchef Abdel Fattah al-Sisi dürfte bei den Präsidentenwahlen kommenden Montag und Dienstag sogar Staatschef werden.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Hosni Mubarak in Freiheit sterben wird. Derzeit befindet er sich in einem Militärkrankenhaus in Kairo unter Hausarrest, weil die maximale Dauer einer Untersuchungshaft vorigen August erreicht worden war. Alaa und Gamal Mubarak sitzen noch im Gefängnis.

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