Donald Trump wirft Google Manipulation vor

President Trump sits behind his desk as he makes announcement about a bilateral trade deal with Mexico at the White House in Washington
Auf Twitter droht er dem Unternehmen - sein Wirtschaftsberater will sich nun ansehen, ob Google-Suchen reguliert werden sollten.

Es ist nicht einmal noch sechs Uhr morgens in Washington DC und Donald Trump ist schon wieder wütend. Er habe gerade "Trump News" gegoogelt und die meisten Resultate, die er auf Google fand, waren solche, die er als "Fake News Media" bezeichnet. Auf Twitter beschwerte er sich etwa, dass CNN sehr weit oben zu finden sei. Die Suchresultate seien "gefälscht", schreibt er in Großbuchstaben. "Illegal?", fragt er. 96 Prozent der Nachrichten seien linkslastig, Artikel konservativer Medien würden unterdrückt werden. Google, schreibt der Präsident der Vereinigten Staaten, "kontrolliere was wir sehen und was nicht". Die Angelegenheit sei sehr ernst und werde demnächst behandelt. 

 

Inwieweit auf Trumps frühmorgendliche Tweets tatsächlich Taten folgen, ist nicht abzusehen. Die "96 Prozent", die in Trumps Tweet erwähnt werden, dürften von dem konservativen Blog PJ Media stammen, in dem genau davon die Rede war. In Wahrheit bekommt jeder - je nach Region und Suchverhalten - andere Suchergebnisse bei Google. Laut Washington Post hat nun Trumps Wirtschaftsberater angekündigt, sich "ansehen" zu wollen, ob die Googlesuchen reguliert werden sollen.

Am Mittwoch kommender Woche will der US-Senat Spitzenvertreter von Google, Facebook und Twitter anhören. Dabei soll es um Versuche Russlands gehen, Wahlen in den USA über soziale Medien zu beeinflussen. Der Informationsdienst Axios schrieb nach den Trump-Tweets, der US-Präsident wolle den Fokus der Anhörung stattdessen darauf lenken, dass er ein Opfer sozialer Medien sei.

US-Sicherheitsbehörden sehen es als erwiesen an, dass Russland versucht hat, die Präsidentenwahl 2016 zu beeinflussen, und dass diese Bemühungen andauern. Trump war im vergangenen Monat unter Druck geraten, als er in dieser Frage einen Zickzackkurs verfolgte, statt sich klar hinter seine Behörden zu stellen.
 

 

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