Die neuen Vatikan-Pressesprecher

Der amerikanische Journalist Greg Burke wird das vatikanische Presseamt leiten. Als Stellvertreterin wird erstmals in der Geschichte eine Frau in die Kommunikationszentrale des Vatikans berufen: die Spanierin Paloma Garcia Ovejero. Das wird als große Überraschung gefeiert. Immerhin ist nun die "Vize-Stimme" des Papstes eine Frauenstimme.

Die 41-jährige Spanierin ist eine Vatikan-Insiderin. Seit September 2012 berichtet sie für den Radiosender Cadena Cope aus dem Vatikan: Vom Rücktritt Benedikts bis zu den Vatileaks-Skandalen. Ovejero begleitete Papst Franziskus auf seinen Reisen – zuletzt nach Armenien.

Geehrt über das Vertrauen, das der Papst in ihn setzt aber auch etwas "unter Druck", zeigte sich Greg Burke nach seiner Ernennung zum neuen Pressesprecher des Papstes. Der Vatikan holte ihn 2012 als Medienberater in das Staatssekretariat. Zuvor arbeitete der 56-Jährige für den US-Sender Fox News als Vatikan-Korrespondent. Er ist Mitglied der erzkonservativen katholischen Laienorganisation Opus Dei. Als zölibatäres Mitglied (Numerarier) lebt er ehelos und ist strengen Regeln verpflichtet. Oft als "Elitetruppe des Vatikans" bezeichnet, konnte Opus Dei unter Papst Johannes Paul II. den Machteinfluss ausbauen. Auch sein Pressesprecher, der Spanier Joaquin Navarro-Valls, war ein Opus-Dei-Mann.

Mit Burke und Ovejero übernehmen zwei Medienprofis das Ruder. Zu ihrer Aufgabe gehört neben den täglichen Briefings, vor allem die Umsetzung der groß angelegten Medienreform, die einen Relaunch der Vatikanmedien vorsieht. Bis Ende 2016 soll Radio Vatikan mit dem katholischen Fernsehsender CTV fusioniert werden. Sowohl Burke als auch Ovejero sind Profis in den sozialen Medien und twitterten über Franziskus Aktivitäten.

Burke löst Pater Federico Lombardi, 73, ab, der zehn Jahre lang Pressesprecher des Papstes war. Der Jesuit war zuvor Generaldirektor von Radio Vatikan. Nachfolger Burke tritt, wie er betont, in große Fußstapfen: "Er hat seine Arbeit mit Hingabe, Freundlichkeit und Treue zum Papst gemacht, das ist ein Vorbild für mich."