Deutschland plant Pass-Entzug für Dschihadisten

Deutschland plant Pass-Entzug für Dschihadisten
Deutsches Innenministerium will Maghreb-Staaten, Armenien und Georgien zu sicheren Herkunftsstaaten erklären.

Das deutsche Innenministerium will Dschihadisten mit einem Doppelpass den deutschen Pass und damit die Staatsbürgerschaft entziehen. Das sei "ein vordringliches Ziel", er rechne mit einem Gesetzentwurf "auf jeden Fall im ersten Jahr der Regierung", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Stephan Mayer (CSU).

Zudem plane Innenminister Horst Seehofer (CSU), neben Marokko, Tunesien und Algerien auch Armenien, insbesondere aber Georgien zum "sicheren Herkunftsstaat" zu deklarieren, um Asylanträge schneller bearbeiten zu können.

Georgien und Armenien

Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) weiters berichteten, stellten im vergangenen Jahr 3.462 Georgier und 3.857 Armenier Asylanträge in Deutschland. Im Jänner seien weitere 745 Asylwerber aus Georgien registriert worden, im Februar 596. Das sei mehr als in jedem anderen Monat im Vorjahr.

Innenstaatssekretär Mayer führt die Zunahme auf die Visafreiheit zurück, die seit März 2017 bestehe. "Ich halte es für sehr statthaft, Georgien als sicheren Herkunftsstaat zu erklären, zumal die georgische Regierung das ausdrücklich selbst befürwortet", sagte Mayer.

Grüne hatten bis dato blockiert

In den vergangenen Jahren hatten die Grünen im Bundesrat verhindert, weitere Länder zu sicheren Herkunftsstaaten zu erklären. Nun rechnet Mayer allerdings damit, dass sie ihre Haltung ändern werden. "Ich hatte in den Jamaika-Verhandlungen schon den Eindruck, dass die Grünen diesem Thema sicher offener gegenüberstehen." Sein Eindruck sei gewesen, dass die Sondierungsgespräche nicht am Thema sichere Herkunftsstaaten gescheitert wären.

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