Neue Protestpartei will Euro abschaffen

Ein Mann wirft einen gelben Zettel in eine Wahlurne bei einer Veranstaltung der AfD.
Die "Alternative für Deutschland" wurde am Sonntag gegründet.

Die Anti-Euro-Partei "Alternative für Deutschland" ( AfD) will mit der Forderung nach einer Abschaffung der gemeinsamen Währung in den deutschen Bundestagswahlkampf ziehen. Auf dem Gründungskongress der Partei in Berlin sagte der Hamburger Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke am Sonntag, die Auflösung des Euro-Währungsgebietes in seiner jetzigen Form sei eine zentrale Forderung der Partei. Die Einführung des Euro sei ein historischer Fehler gewesen, der nun korrigiert werden müsse. Mehr als 1500 Mitglieder der AfD sind zum Gründungsparteitag zusammengekommen.

"Wenn der Euro scheitert, dann scheitert nicht Europa", sagte Lucke (50), der als einer der Parteisprecher zur Wahl steht. Europa zerfalle unter dem Euro in einen verarmenden Süden und einen wirtschaftlich erfolgreichen Norden. Damit würden auch alte antideutsche Ressentiments zu neuem Leben erweckt werden. Eine Auflösung der Eurozone würde dagegen die Spannungen in Europa erheblich mildern, sagte Lucke, der 33 Jahre Mitglied der CDU war. "Wir wollen die eklatanten Verletzungen demokratischer, rechtsstaatlicher und ökonomischer Grundsätze stoppen", betonte er weiter. Die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel behaupte zu Unrecht, es gebe zu ihrer Politik keine Alternative. "Jetzt ist sie da. Die Alternative für Deutschland."

Ziel Bundestag

Der Bild am Sonntag sagte Lucke, er gehe davon aus, dass die AfD im Herbst in den Bundestag einziehen werde. "Ich denke, dass ein zweistelliges Ergebnis realistisch ist." Insgesamt hat die AfD derzeit etwa 7500 Mitglieder. Für den Vorstand haben sich mehr als 100 Interessenten beworben, allein 16 für die drei Sprecher-Posten.

In einer aktuellen Umfrage hatten 24 Prozent der Wahlberechtigten erklärt, sie könnten sich vorstellen, für die neue Partei zu stimmen. Experten geben der Alternative für Deutschland aber bisher wenig Chancen, in den Bundestag einzuziehen.

Kommentare