Anschlag auf Milizenführer gibt Grund zur Sorge

Eine Kolonne von Militärfahrzeugen fährt auf einer Landstraße.
Kiew und Separatisten werfen einander gegenseitig vor, die Waffenruhe zu brechen - und rüsten auf

Während der Waffenstillstand zwischen pro-russischen Milizen und ukrainischen Einheiten mal mehr, mal weniger hält, sorgt der Mord an einem pro-russischen Kommandanten für gefährliches Ungemach. Alexej Mosgowoj war mit seinem Gefolge westlich von Lugansk zunächst auf eine Mine aufgefahren, danach eröffneten Angreifer das Feuer aus automatischen Waffen. Die Führung der Volksrepubliken Lugansk (LNR) und Donezk (DNR) sprechen vom Werk einer ukrainischen Spezialeinheit. Kiew nennt Mosgowoj dagegen das Opfer eines internen Machtkampfes – immer wieder waren in der Vergangenheit Streitereien zwischen pro-russischen Milizen in Kämpfen eskaliert.

Der Anschlag aber kommt aber zu einem heiklen Zeitpunkt. Denn DNR wie LNR beschuldigen Kiew, derzeit starke Truppenverbände entlang der Frontlinie zusammenzuziehen – auch schwere Waffen. Kiew wiederum beschuldigt Russland zugewandte Milizen, den Waffenstillstand wiederholt zu brechen – und es beschuldigt Russland, weiter Gerät in die Ukraine zu bringen.

Wie Journalisten von Reuters berichteten, wurde nahe der Grenze zur Ukraine nahe der Stadt Matwew Kurgan eine riesige Kolonne von Militärfahrzeugen ohne Nummernschilder gesichtet, die nach der Stadt in Felder abbog und sich in Richtung Grenze bewegte. Beobachtern der OSZE war eine Reise in die betreffende Region auf ukrainischer Seite zuletzt ohne Angabe von Gründen untersagt worden.

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