Den Deutschen reicht es mit dem Lockdown: Mehrheit will Öffnungen
Bis kommenden Sonntag das gewohnte Bild: Geschlossene Läden, geschlossene Schulen, Kindergärten, Hotels, Kinos, Restaurants, Theater. In drei Tagen entscheiden die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer, wie es nach dem 14. Februar mit dem Lockdwon weiter gehen wird.
Aber schon jetzt steht fest, dass es der Mehrheit der Deutschen mit dem Lockdown reicht. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar, die Bild am Sonntag durchführen ließ.
Demnach wollen 78 Prozent, dass Schulen und Kindergärten wieder geöffnet werden.
73 Prozent sind der Meinung, dass der Einzelhandel wieder aufsperren sollte.
62 Prozent wollen Restaurants und Hotels wieder offen sehen.
Nur bei der Kultur kann man sich einen längeren Lockdown vorstellen: 56 Prozent wollen Kinos, Theater und Museen noch eine Weile geschlossen halten.
Eine etwas andere Stimmungslage ermittelte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sind 37 Prozent der Bürger für eine Verlängerung der bisherigen Einschränkungen über den 14. Februar hinaus, weitere 13 Prozent sind sogar für eine Verschärfung. Damit wären als rund die Hälfte der Befragten für eine Beibehaltung des Lockdowns.
Dagegen sind 30 Prozent für eine Lockerung und 13 Prozent für eine komplette Rückkehr zur Normalität.
Allerdings deutet wenig darauf hin, das sich diese Wünsche erfüllen dürften.
Große Lockerungen sind derzeit nicht in Sicht. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir dürfen uns nicht öffentlich mit Lockerungs-Fahrplänen überbieten.“
Die Zahl der Neuinfektionen sei derzeit kaum niedriger als Ende Oktober, als der Lockdown begann. Aber Altmaier versuchte, Hoffnungen zu machen: „Ich hoffe sehr, dass wirspätestens zum Frühlingsanfang, spätestens an Ostern, wenn die Sonne scheint und man draußen sitzen und speisen kann, die Pandemie-Welle endgültig gebrochen haben und Öffnungen möglich sind.“
„Unverantwortlichen Öffnungspolitik“ in Österreich
CSU-Generalsekretär Markus Blume kritisiert unterdessen die Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen in Österreich und Tschechien. Die beiden Länder würden mit ihrer „unverantwortlichen Öffnungspolitik“ den Erfolg in Deutschland bei der Eindämmung der Pandemie gefährden, schreibt Blume auf Twitter. „Wenn Tschechien und Tirol Mutationsgebiete sind, dann muss man dies auch feststellen und die Grenzen abriegeln“, fordert Blume.
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