Demonstranten im Basra setzen iranisches Konsulat in Brand

Demonstranten im Basra setzen iranisches Konsulat in Brand
Teheran erwartet eine umgehende Bestrafung der Angreifer. Seit Wochen kommt es im schiitisch dominierten Basra zu Protesten

Demonstranten haben in der irakischen Stadt Basra das iranische Konsulat angegriffen und in Brand gesetzt. Irakische Sicherheitskräfte gaben Schüsse ab, um die Proteste am Freitag aufzulösen.

Der Iran verurteilte den Angriff, durch den das Gebäude erheblich beschädigt worden sei. Jedoch seien weder Diplomaten noch Angestellte verletzt worden, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Abend in Teheran.

"Wir erwarten die umgehende Verhaftung und Bestrafung der Angreifer", sagte Ghassemi. Es sei die Pflicht der irakischen Regierung, die Sicherheit der diplomatischen Missionen zu garantieren. Der Angriff sei geplant worden mit dem Ziel, die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Nachbarländer zu untergraben.

Demonstranten im Basra setzen iranisches Konsulat in Brand

Mindestens neun Menschen starben

Seit Wochen kommt es im schiitisch dominierten Basra zu Protesten. Die Demonstranten fordern Arbeitsplätze, sauberes Trinkwasser und eine sichere Stromversorgung. Am Donnerstag waren bereits andere Gebäude wie das der Provinzregierung in Brand gesteckt worden.

Seit vergangenem Wochenende starben bei Unruhen mindestens neun Menschen, 93 weitere wurden verletzt, darunter 18 Sicherheitskräfte. Obwohl die Provinz zu den ölreichsten Regionen der Welt gehört, leidet sie wie auch der Rest des Landes unter massivem Strommangel. Für Wut sorgt zudem die Verschmutzung des Trinkwassers, Tausende sind bereits erkrankt, sowie die im ganzen Irak grassierende Korruption.

Am Samstag will das Parlament in einer außerordentlichen Sitzung über die Forderungen der Demonstranten sowie die Gewalt debattieren, die seit Beginn des Monats immer wieder aufflammt. Die Sitzung findet statt, obwohl das Parlament gespalten ist: Zwei Lager behaupten jeweils, den größeren parlamentarischen Block zu bilden und daher den neuen Premierminister benennen zu dürfen.

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