Coronavirus: Deutscher Bauernverband befürchtet Ausfall von Helfern

Erntehelfer in Österreich (Symbolbild).
Fehlende Erntehelfer: "Das wird ein Problem werden". Ministerin Klöckner will Kellner einsetzen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet angesichts der Grenzschließungen wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem akuten Mangel an Erntehelfern aus dem Ausland. "Das wird ein Problem werden", sagte der Leiter des Fachbereichs Obst und Gemüse beim DBV, Hans-Dieter Stallknecht, am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Die Lage ändere sich stündlich, sagte er mit Blick auf Grenzschließungen und Einreisebeschränkungen in mehreren ost- und südosteuropäischen Ländern. Die meisten Saisonarbeitskräfte auf deutschen Feldern kommen aus Rumänien und Polen. Es bestehe eine "große Unsicherheit", sagte Stallknecht. Angesichts der derzeitigen Lage könne "niemand zuversichtlich sein".

"Arbeit ist nicht verschiebbar"

"Wir sind in der beginnenden Ernte. Die Arbeit ist nicht verschiebbar", betonte Stallknecht. Die Konsequenzen seien noch nicht absehbar. Stallknecht befürwortete den Vorstoß der deutschen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), die einen Einsatz von Beschäftigten aus der Gastronomie in der Landwirtschaft ins Spiel gebracht hatte. "Wir müssen im Moment alles probieren", sagte er. Wie der Vorschlag umgesetzt werden könne, werde nun mit der Politik besprochen. Grundsätzlich sei aber jeder Vorschlag zu begrüßen, der dazu führen könne, Arbeitskräfte in die Betriebe zu bekommen.

Deutschlands Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat der Landwirtschaft im Land bereits Unterstützung wegen fehlender Saisonkräfte aus dem Ausland zugesagt. Dabei wolle sie auch "unkonventionelle Wege" gehen, sagte Klöckner der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Montag. "Ob diejenigen Mitarbeiter, die in der Gastronomie leider immer weniger zu tun haben, in der Landwirtschaft einspringen können und möchten - auch so etwas müssen wir überlegen." Es müsse geprüft werden, welche bürokratischen Anforderungen während der Krise gegebenenfalls heruntergefahren werden können.

Die Zeitung berichtete, in der Landwirtschaft drohe ein akuter Arbeitskräftemangel bei den ersten Ernten etwa von Rhabarber oder Spargel; auch bei der anstehenden Feldarbeit im Frühjahr mangele es offenbar an Personal. Diese Arbeiten könnten nicht einfach aufgeschoben werden, sagte Klöckner. Betroffen seien Betriebe mit Gemüse-, Kräuter- oder Obstanbau.

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