Früher galt der Siegeszug von
Coca-Cola als Zeichen für den Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus. Auch heute dient der Getränkekonzern noch als Symbol für Umwälzungen in den politischen Ordnungen bestimmter Länder.
Am Dienstag eröffnete
Coca-Cola in
Burma (
Myanmar) wieder eine Fabrik - und kehrt damit nach mehr als 60 Jahren mit einem Produktionsstandort zurück in das Land. Die Fabrik ist Teil einer geplanten Investition von 200 Millionen Dollar. "Wir fühlen uns privilegiert, dass wir wieder die Möglichkeit haben, eine Rolle dabei zu spielen, eine bessere Zukunft zu bilden", so Coca-Cola-Chef
Muhtar Kent.
Die Eröffnung ist vorläufiger Höhepunkt der
Öffnung des asiatischen Landes - sogar die ehemalige US-Außenministerin
Madeleine Albright war angereist.
Albright galt als eine der schärfsten Kritikerinnen der burmesischen Militärjunta, die das Land von 1998 bis 2010 mit eiserner Hand regierte. Nachdem die
USA ihre Sanktionen aufhoben, drängen viele internationale Investoren nach
Burma. Das Land ist nach den langen Jahren der Militärjunta unterentwickelt, das Potenzial quasi unerschöpflich: Die Wirtschaft dürfte heuer um etwa 6,2 Prozent wachsen. Das Bruttoinlandsprodukt lag zuletzt bei 52 Mrd. Dollar (39 Mrd. Euro), gut zehn Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung. Laut
Wall Street Journal Deutschland könnte
Burma bis 2030 etwa 170 Milliarden US-Dollar Auslandskapital anziehen.
Burma wurde 1948 von Großbritannien unabhängig, ab 1962 eine Militärdiktatur. Die letzte Junta startete die vorsichtige Öffnung mit gelenkten
Wahlen 2010. Seit Februar 2011 gibt es einen zivilen Präsidenten: Thein Sein, der einstige Regierungschef der Junta. Das Land, bis vor kurzem von der Außenwelt komplett abgeschottet, bemüht sich nun um eine Öffnung, wobei die Demokratisierung vom mächtigen Militär angetrieben wird.
Doch es gibt auch Warnungen, die Öffnung des Landes - trotz zahlreicher Reformen - nicht überzubewerten. Neben diverser Menschenrechtskonflikte (Stichwort muslimische Minderheit Rohingyas) gibt es auch für Investoren Dämpfer: Sie haben mit mangelnder Infrastruktur, Vetternwirtschaft und Korruption zu kämpfen.
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