Coca-Cola gibt es wieder in Burma

Mehrere Coca-Cola-Flaschen mit burmesischer Schrift auf dem Etikett.
Das Land treibt seine Öffnung weiter voran, Investoren drängen nach Burma.

Früher galt der Siegeszug von Coca-Cola als Zeichen für den Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus. Auch heute dient der Getränkekonzern noch als Symbol für Umwälzungen in den politischen Ordnungen bestimmter Länder.

Ein lächelnder Mann im Anzug hält eine geöffnete Flasche Coca-Cola.
Chief Executive Officer and Chairman of Board of the Coca Cola Company Muhtar Kent holds a Coca-Cola bottle that is made in a Coca-Cola factory in Myanmar, during the factory's opening ceremony, outside of Yangon June 4, 2013. The Coca-Cola Co said on Tuesday it will begin production in Myanmar as part of a planned $200 million investment in the Asian country. The new facility is the first to locally bottle Coca-Cola in more than six decades and follows the U.S. company's re-entry into Myanmar last year. REUTERS/Soe Zeya Tun (MYANMAR - Tags: POLITICS BUSINESS)
Am Dienstag eröffnete Coca-Cola in Burma ( Myanmar) wieder eine Fabrik - und kehrt damit nach mehr als 60 Jahren mit einem Produktionsstandort zurück in das Land. Die Fabrik ist Teil einer geplanten Investition von 200 Millionen Dollar. "Wir fühlen uns privilegiert, dass wir wieder die Möglichkeit haben, eine Rolle dabei zu spielen, eine bessere Zukunft zu bilden", so Coca-Cola-Chef Muhtar Kent.

Hoher Besuch

Die Eröffnung ist vorläufiger Höhepunkt der Öffnung des asiatischen Landes - sogar die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright war angereist. Albright galt als eine der schärfsten Kritikerinnen der burmesischen Militärjunta, die das Land von 1998 bis 2010 mit eiserner Hand regierte. Nachdem die USA ihre Sanktionen aufhoben, drängen viele internationale Investoren nach Burma. Das Land ist nach den langen Jahren der Militärjunta unterentwickelt, das Potenzial quasi unerschöpflich: Die Wirtschaft dürfte heuer um etwa 6,2 Prozent wachsen. Das Bruttoinlandsprodukt lag zuletzt bei 52 Mrd. Dollar (39 Mrd. Euro), gut zehn Prozent der österreichischen Wirtschaftsleistung. Laut Wall Street Journal Deutschland könnte Burma bis 2030 etwa 170 Milliarden US-Dollar Auslandskapital anziehen.

Geschichte: Im Zeichen der Junta

Burma wurde 1948 von Großbritannien unabhängig, ab 1962 eine Militärdiktatur. Die letzte Junta startete die vorsichtige Öffnung mit gelenkten Wahlen 2010. Seit Februar 2011 gibt es einen zivilen Präsidenten: Thein Sein, der einstige Regierungschef der Junta. Das Land, bis vor kurzem von der Außenwelt komplett abgeschottet, bemüht sich nun um eine Öffnung, wobei die Demokratisierung vom mächtigen Militär angetrieben wird.

Doch es gibt auch Warnungen, die Öffnung des Landes - trotz zahlreicher Reformen - nicht überzubewerten. Neben diverser Menschenrechtskonflikte (Stichwort muslimische Minderheit Rohingyas) gibt es auch für Investoren Dämpfer: Sie haben mit mangelnder Infrastruktur, Vetternwirtschaft und Korruption zu kämpfen.

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