CNN-Reporterin von Trump-Juncker-Pressekonferenz ausgeschlossen

Die Reporterin habe "unangemessene Fragen" gestellt. Konkurrierende US-Sender stellten sich hinter CNN.

Das Weiße Haus ist wegen eines Verbots für eine Journalistin des Senders CNN an der Teilnahme an der Pressekonferenz von US-Präsident Donald Trump mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker heftig kritisiert worden. CNN zitierte am Mittwoch seine Reporterin Kaitlan Collins, wonach Beamte der Kommunikationsabteilung des Weißen Hauses ihr die Teilnahme an der Pressekonferenz untersagten.

Grund seien "unangemessene" Fragen, die sie bei einer anderen Pressekonferenz früher am Tag gestellt habe.

Die Vereinigung der aus dem Weißen Haus berichtenden Korrespondenten verurteilte "die fehlgeleitete und unangemessene Entscheidung des Weißen Hauses", die Journalistin "von einer offenen Pressekonferenz fernzuhalten, nachdem sie Fragen stellte, die ihnen nicht gefallen haben".

"Nur weil das Weiße Haus sich mit einer Frage zu den Nachrichten des Tages nicht wohlfühlt, heißt das nicht, dass die Frage nicht relevant ist oder nicht gestellt werden sollte", erklärte CNN.

Andere Journalisten, darunter von konkurrierenden Sendern, stellten sich hinter CNN. Der Journalist Bret Baier des Senders Fox News, der von Kritikern als Haus-und-Hof-Sender von US-Präsident Donald Trump bezeichnet wird, schrieb bei Twitter, Fox News stehe "in diesem Punkt fest hinter CNN".

Trumps Sprecherin Sarah Sanders, die nach Angaben von Collins unter anderen das Verbot ausgesprochen hatte, erklärte, die Reporterin habe sich zuvor einer Aufforderung zum Gehen widersetzt. "Am Ende einer Presseveranstaltung im Oval Office rief eine Reporterin Fragen und weigerte sich zu gehen, obwohl sie mehrfach dazu aufgefordert wurde", erklärte Sanders. Sie sei deshalb darüber informiert worden, "bei der nächsten Veranstaltung nicht willkommen" zu sein. Das Weiße Haus habe aber deutlich gemacht, dass "jeder andere Journalist ihres Senders teilnehmen kann".

Trump selbst äußert immer wieder heftige Kritik an den Medien, darunter häufig an CNN, das er im Wahlkampf mit Blick auf seine demokratische Kontrahentin "Clinton News Network" nannte. Verschiedene US-Leitmedien bezeichnete der Präsident als "Feinde des amerikanischen Volkes".

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