Chemnitz-Demos: Hunderte Rechte versammeln sich zu Kundgebung

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Am Rande des Bürgerdialogs mit sächsischem Ministerpräsidenten Kretschmer. 5.000 bei Gegendemo in Berlin.

Am Rande des Bürgerdialogs mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer in Chemnitz haben sich am Donnerstagabend nach Schätzungen mehr als 1.000 Menschen bei einer Protestkundgebung der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz versammelt.

"Wir haben weiter eine angespannte Lage. Die Kollegen arbeiten aber sehr konzentriert und werden von Polizisten aus anderen Bundesländern, von der Bundespolizei und Bereitschaftspolizei unterstützt", sagte der sächsische Innenminister Roland Wöller der Deutschen Presse-Agentur.

"Es kommt nun darauf an, mit Ruhe und Besonnenheit Recht und Ordnung konsequent durchzusetzen. Wir werden nicht dulden, dass Chaoten und gewaltbereite und rechte Gewalttäter die Straßen erobern", erklärte der Minister weiter.

Rund eine Stunde vor dem geplanten Start eines Bürgergesprächs mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat der Einlass in den Diskussionssaal begonnen. An der Tür mussten sich alle Besucher einer Taschenkontrolle unterziehen. Zu dem Bürgergespräch, das in den Räumlichkeiten des Stadions stattfindet, war neben dem Ministerpräsidenten der Großteil seines Kabinetts angereist. Der Zugang zum Stadion war mit Gittern abgesperrt.

Rund 5.000 Menschen in Berlin bei Gegendemo

Einer Demonstration gegen Gewalt und Fremdenhass in Berlin-Neukölln haben sich am Donnerstagabend nach Polizeiangaben gut 5.000 Menschen angeschlossen - weit mehr als erwartet. Eine Privatperson hatte laut Polizei nur 100 Teilnehmer angemeldet.

Die unter anderem vom Jugendverband der Linkspartei, Solid, organisierte Demonstration richtete sich gegen die Ausschreitungen und Zusammenstöße der vergangenen Tage in Chemnitz und stand unter dem Motto "Ob Chemnitz oder Neukölln: Auf die Straße gegen rechte Gewalt".

Am Sonntag war in Chemnitz ein 35 Jahre alter Deutscher durch Messerstiche getötet worden. Ein Iraker und ein Syrer sitzen als Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Nach der Tat zogen überwiegend rechte Demonstranten durch die Stadt, von denen einige Ausländer angriffen.
 

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