Bosnien: Etwa 8.000 Tote in Wählerverzeichnissen

Election Commission officials count votes after presidential and parliamentary elections at a polling station in a school in Zenica
Gemeinden hatten ihre Verzeichnisse offenbar nicht gepflegt. Rund sieben Prozent der Stimmzettel bei den Wahlen sind ungültig.

Nach den allgemeinen Wahlen in Bosnien-Herzegowina vergangenen Sonntag sind zwei traditionelle Probleme wieder bekannt geworden: die problematischen Wählerverzeichnisse und eine hohe Zahl ungültiger Stimmzettel. Laut Medienberichten scheinen in den Wählerverzeichnissen die Namen von mehr als 8.000 bereits verstorbenen Personen auf.

Nach Ansicht der staatlichen Wahlkommission liegt die Verantwortung dafür größtenteils bei den Gemeindebehörden, welche die Wählerverzeichnisse an den aktuellen Stand anzupassen hätten.

Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission waren bei den Wahlen rund 500.000 Stimmzettel, bzw. etwa sieben Prozent der Stimmzettel ungültig. In der Region würde die Zahl der ungültigen Stimmen in der Regel wesentlich niedriger liegen und sich zwischen 1 und 3 Prozent bewegen, meldeten Medien. Warum es in Bosnien anders ist, ist nicht ganz klar.

Seitens der Wahlbeobachterorganisation "Unter der Lupe" (Pod lupom) wird unterdessen kein Hehl aus Befürchtungen gemacht, dass unausgefüllt in die Urne gesteckte Stimmzettel Möglichkeiten für Wahlmanipulationen liefern würden. Konkrete Beweise dafür gibt es nicht.

Kommentare