Bomben und Enthauptungen erschüttern Afghanistan

IS hinter Anschlag mit 33 Toten im Jalalabad vermutet. Schiitische Zivilisten in Provinz Ghasni enthauptet.

Der Terror nimmt keine Ende: In Afghanistan hat am Samstag das tödlichste Attentat seit vergangenem November stattgefunden.

Ein Selbstmordattentäter hat während der Hauptgeschäftszeit im belebten Zentrum der ostafghanischen Provinzhauptstadt Jalalabad mindestens 33 Menschen mit in den Tod gerissen. Am Anschlagsort seien mehrere Läden, eine Bankfiliale und Behörden. 96 weitere Menschen seien bei dem Anschlag verletzt worden. Die meisten der Toten und Verletzten sind laut Behördenangaben unschuldige Zivilisten.

Nach einem Anschlag liegen Glasscherben und persönliche Gegenstände auf der Straße.
epa04709664 Objects are scattered on the ground as Afghan security officials inspect the scene of a suicide bomb attack in Jalalabad, Afghanistan, 18 April 2015. At least 23 people killed and 50 injured when two bombs exploded in a busy area of Jalalabad, eastern Afghanistan. The bombs went off in the center of Jalalabad city, near a private bank branch. EPA/GHULAMULLAH HABIBI

Die Taliban verurteilten die Tat und wiesen jede Verantwortung dafür zurück. Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hat die Jihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) für den Selbstmordanschlag verantwortlich gemacht.

Nach Polizeiangaben detonierte am Anschlagsort einige Minuten später eine an einem Motorrad versteckte zweite Bombe, die aber keine Opfer forderte.

Kurz darauf wurden bei einem Sprengstoffanschlag in dem an Jalalabad angrenzenden Distrikt Behsud ein Zivilist getötet und drei weitere verletzt, wie Abdulzai sagte. Der Sprengsatz sei magnetisch an einem Auto angebracht gewesen.

Enthauptet

In der südostafghanischen Provinz Ghasni enthaupteten Unbekannte vier schiitische Zivilisten. Der Sprecher der Provinzregierung, Nang Safi, sagte, die Angehörigen der religiösen Minderheit seien vor einigen Tagen entführt worden. Ihre Leichen seien am Samstag entdeckt worden.

ISAF-Einsatz nach 13 Jahren zu Ende

Die afghanische Armee und Polizei sind seit Anfang des Jahres selbst für die Sicherheit im Land verantwortlich. Zum Jahreswechsel war der NATO-geführte ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen.

Die NATO war einst mit bis zu 130.000 Soldaten in Afghanistan vertreten. An der Folgemission "Resolute Support" zur weiteren Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt. Das größte Kontingent stellen die USA.

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