Boliviens Ex-Präsident Arce wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen
Einst Weggefährten, heute Gegner: Der aktuelle Staatspräsident Luis Acre
Zusammenfassung
- Boliviens Ex-Präsident Luis Arce wurde wegen Korruptionsvorwürfen und Veruntreuung von Geldern aus einem Fonds für indigene Völker festgenommen.
- Die Festnahme erfolgte auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft wegen Pflichtverletzung und Wirtschaftsstraftaten während Arces Zeit als Wirtschaftsminister.
- Mit der Vereidigung von Rodrigo Paz Pereira Anfang November endete eine fast zwei Jahrzehnte währende Ära linker Regierungen in Bolivien.
Wegen Korruptionsvorwürfen ist Boliviens Ex-Präsident Luis Arce einen Monat nach der Amtsübergabe festgenommen worden.
Vizepräsident Edmand Lara teilte mit, die Polizei habe ihn verhaftet. "Alle, die dieses Land bestohlen haben, werden jeden Cent zurückzahlen und sich vor der Justiz verantworten müssen", sagte Lara in einer Videobotschaft. Begründet wurde die Festnahme mit dem Vorwurf der Veruntreuung von Geldern aus einem Fonds für indigene Völker zwischen 2006 und 2014.
Damals war Arce noch Wirtschaftsminister der linken Regierung des damaligen Präsidenten Evo Morales. Die Generalstaatsanwaltschaft beantragte seine Festnahme wegen Pflichtverletzung und Wirtschaftsstraftaten im Zusammenhang mit der Verwaltung des Fonds, wie aus dem Haftbefehl hervorgeht, den Medien veröffentlichten.
Erst Anfang November war in Bolivien Rodrigo Paz Pereira als Nachfolger von Arce vereidigt worden. Die Amtsübergabe markierte das Ende einer fast zwei Jahrzehnte währenden Ära linker Regierungen in dem südamerikanischen Land. Paz gehört der christdemokratischen Partei "Partido Demócrata Cristiano" an.
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