Blaues Auge: Brutaler "Voteman"-Spot zurückgezogen
Abgehackte Köpfe, Gruppensex, Gewalt gegen Frauen: Ein offizielles Motivationsvideo des dänischen Parlaments, das junge Wähler zu den Urnen hätte bringen sollen, ist gründlich daneben gegangen - das Zeichentrickvideo „Voteman“ ist offenbar ein wenig zu explizit für die Masse.
Was in der Popkultur noch durchgeht, hat in der Politik nichts zu suchen, so die Kritik von vielerlei Seite: In dem Spot bringt der an eine Rocker-Figur gemahnende "Voteman" Jugendliche auf höchst gesetzwidrige Weise in die Wahllokale - mithilfe von Faustschlägen und anderen Formen der Gewaltanwendung nämlich. Die Kritik stieß sich auch an der expliziter Darstellung von Szenen aus dem Sexuallebens der fiktiven Figur, das recht ausufernd ist - die Figur hat zeitgleich Sex mit fünf Frauen.
"Ganz unschuldig"
Der Chef der "Liberalen Allianz", Anders Samuelsen und der Gleichberechtigten-Sprecher der Sozialistischen Volkspartei, Özlem Cekic, bemängelten vor allem die mutmaßliche Frauenfeindlichkeit des Spots.
Parlamentssprecher MogensLykketoft, ehemaliger sozialdemokratischer Parteichef und verantwortlich für den Spot, verteidigte hingegen das eineinhalbminütige Video als "ganz unschuldig" und meinte in einem Rundfunkinterview, es gebe "viel Schlimmeres" in den Medien zu sehen. Doch das nützte wenig: Am Dienstag wurde der Spot von der Homepage des Folketing entfernt.
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