Bewaffnete töteten über 20 ägyptische Soldaten

Ein Soldat bewacht einen mit Stacheldraht bewehrten Grenzzaun, hinter dem sich eine Gruppe Menschen befindet.
Überfall auf Kontrollposten im Westen des Landes.

Bewaffnete haben in Ägypten an einem Kontrollposten mehr als 20 Soldaten getötet. Ein Militärvertreter gab die höhere Opferzahl am Samstag bekannt, nachdem zuvor von 15 getöteten Soldaten die Rede gewesen war. Auch drei Angreifer kamen ums Leben, wie die ägyptische Nachrichtenseite Al-Masry al-Youm am Samstagabend berichtete.

Wie Sicherheitsvertreter und Medien berichteten, ereignete sich der Überfall im Westen des Landes. Es handelt sich um eine der blutigsten Attacken auf die Streitkräfte seit rund einem Jahr.

Die Soldaten des Kontrollpostens in Al-Farafrah seien mit Panzerfäusten und schweren Maschinengewehren beschossen worden, sagten Sicherheitsvertreter. Der ägyptischen Nachrichtenagentur Mena zufolge wurden bei der Attacke zehn weitere Soldaten verletzt. Auch drei Angreifer seien getötet worden. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff.

Al-Farafrah liegt in einem Wüstengebiet rund 630 Kilometer westlich von Kairo. Es war der zweite Überfall auf den Posten in nur einem Vierteljahr und zugleich eine der tödlichsten Attacken auf die Streitkräfte seit der Entmachtung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013.

Seit Mursis Sturz und dem unerbittlichen Vorgehen der neuen Machthaber in Kairo gegen die Muslimbruderschaft, aus der Mursi hervorging, erlebte Ägypten zahlreiche Angriffe und Anschläge, zu denen sich extremistische Islamisten bekannten.

Ziele waren vor allem Sicherheitskräfte und Soldaten auf der Sinai-Halbinsel, die eine kurze gemeinsame Grenze mit dem Gazastreifen hat. Aber auch die Sicherheitslage an der langen Westgrenze zu Libyen hat sich zuletzt angesichts der neuen Gewalt in dem krisengeschüttelten Nachbarland weiter verschärft.

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