Berlusconi-Partei beklagt Kurz-"Wahleinmischung" in Italien

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Südtiroler Parlamentarierin wirft Bundeskanzler Einmischung in Wahlkampf vor.

Die Südtiroler Forza-Italia-Parlamentarierin Michaela Biancofiore protestiert gegen den am Freitag geplanten Besuch von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in Bozen. Sie forderte den italienischen Vizepremier und Innenministers Matteo Salvini sowie Außenminister Enzo Moavero Milanesi auf, Kurz davon abzubringen, nach Bozen zu kommen.

Mit seinem Besuch wolle Kurz den Wahlkampf der Südtiroler Volkspartei (SVP) in Hinblick auf die Landeswahlen im Oktober unterstützen. Die SVP beeinträchtige jedoch mit "prosezessionistischer Provokation" das friedliche Zusammenleben in Südtirol, so Biancofiore in einer Presseaussendung am Dienstag.

Es sei "unangebracht, unmoralisch, unüberlegt und falsch", dass im Jubiläumsjahr des Endes des Ersten Weltkriegs der Premier eines ausländischen Staates Wahlkampagne für eine Partei in Italien führe. "Jemand will auf verantwortungslose Weise die Uhren auf Jahre zurückdrehen, die wir für immer vorbei dachten", so Biancofiore, Parlamentarierin der konservativen Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi.

Sollte es keine Reaktion seitens der italienischen Institutionen geben, werde ihre Partei die Italiener zu einer Protestkundgebung anlässlich von Kurz ́ Besuch in Bozen aufrufen, drohte die Parlamentarierin. Damit solle Kurz daran erinnert werden, dass Südtirol Italien sei.

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