Silvio Berlusconi wegen Atemproblemen auf Intensivstation
Der viermalige italienische Premier Silvio Berlusconi ist am Mittwoch in die Mailänder Klinik San Raffaele eingeliefert worden. Er liege wegen wegen Herz-Kreislauf- und Atemproblemen auf der Intensivstation, berichteten italienische Medien. Bereits vergangene Woche hatte Berlusconi wegen Herzrhythmus-Störungen vier Tage in der San Raffaele-Klinik verbracht. Offiziell war damals von Routineuntersuchungen die Rede.
Sein Zustand soll derzeit stabil sein. Für Donnerstag wird eine Erklärung seines Arztes erwartet.
Der 86-jährige Medienmogul und Chef der Regierungspartei Forza Italia hatte zuletzt immer wieder gesundheitliche Probleme. Im vergangenen Jahr war eine Harnwegsinfektion der Grund für seinen Krankenhausaufenthalt.
Laut Berichten wurde Berlusconi aber bereits wegen Herz-Kreislauf-Problemen behandelt. Im September 2020 erkrankte Berlusconi an Corona und kam mit einer beidseitige Lungenentzündung in Spital. Zuvor war er im Juni 2016 am offenen Herzen operiert worden, um eine Aortenklappe zu ersetzen. 2019 war er außerdem wegen eines Darmverschlusses operiert worden.
Politische Weggefährten sprachen Genesungswünsche aus. "Von Herzen gute Besserung an Silvio Berlusconi, der im Krankenhaus San Raffaele in Mailand liegt. Auf geht's, Silvio!", schrieb die ultrarechte italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf Twitter. Auch Vizepremier Matteo Salvini von der Lega-Partei meldete sich zu Wort: "Los Silvio, Italien wartet auf dich!"
Regierungschef und Bunga-Bunga-König
Berlusconi war zwischen 1994 und 2011 mehrfach Ministerpräsident. Die von ihm gegründete und geführte rechtskonservative Partei Forza Italia ist seit Oktober Teil der von Meloni angeführten Regierungskoalition. Berlusconi selbst war bei den Parlamentswahlen im September in den Senat gewählt worden.
Er hat das öffentliche Leben in Italien über Jahrzehnte in verschiedenen Rollen dominiert: nicht nur als Politiker, sondern auch als Medienmogul und langjähriger Eigentümer des Fußballvereins AC Mailand. Seine politische Karriere war von zahlreichen Skandalen begleitet: Er musste sich wegen mehrerer mutmaßlicher Wirtschafts- und Korruptionsdelikte und seiner Rolle bei den berüchtigten Bunga-Bunga-Sexpartys vor Gericht verantworten.
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