Deutschland: Belgische Ex-Nazis erhalten Pension

Minister in Belgien unterstützt Initiative, die Zahlungen zu stoppen.

Dass rund 2500 ehemalige belgische Nazis aus Deutschland Pension erhalten sollen, stößt bei Überlebenden der Nazi-Verfolgung auf Empörung. Der Gedenkverein "Für die Erinnerung, für die Zukunft" wandte sich per Petition an die belgische Regierung und erhielt dabei Unterstützung von Pensionsminister Daniel Bacquelaine. Er "teilt ihren Zorn", zitiert die BBC eine Sprecherin. Sie ergänzte aber: Deutschland regele diese Zahlungen "und wir haben keine offiziellen Daten" über die Empfänger.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden rund 57.000 Belgier als Kollaborateure verurteilt. Teilweise wurden sie für Waffen-SS und Wehrmacht rekrutiert, teilweise halfen Kollaborateure dabei, Juden und Widerstandskämpfer in KZs zu schicken.

Der Vorsitzende des Gedenkvereins, Pieter Paul Baeten, sagte dem belgischen Sender RTBF: "Es ist traurig. Belgien bekommt keine Auskunft oder bemüht sich nicht darum. Ich verstehe nicht, wieso es im heutigen Europa nicht möglich ist, dass Belgien und Deutschland diese Information teilen." Es sei nicht einmal klar, ob die Empfänger dieser Pensionszahlungen sich alle in Belgien aufhielten.

Dabei sind die Vorwürfe nicht neu. Bereits 2012 enthüllte die belgische Zeitung de Morgen die Zahlungen an rund 2500 Belgier. Das konnte allerdings bei der folgenden parlamentarischen Anfrage nicht von der deutschen Bundesregierung bestätigt werden. Die Sprecherin von Minister Bacquelaine will die Sache nun angehen: "Er wird die Sache mit anderen Zuständigen besprechen und eine Lösung finden."

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