Begleiter Puigdemonts wieder frei: Vorwurf Begünstigung

Die drei Begleiter wurden von katalanische Polizeibeamten mehrere Stunden lang verhört.

Die drei in Spanien festgenommenen Begleiter des katalanischen Ex-Regionalchefs Carles Puigdemont sind wieder auf freiem Fuß. Die beiden Beamten der katalanischen Polizei "Mossos d'Esquadra" und ein Historiker und persönlicher Freund des separatistischen Politikers waren zuvor von der Polizei in Barcelona mehrere Stunden verhört worden, wie spanische Medien am Donnerstag berichteten.

Am Mittwochabend seien sie wieder freigelassen worden, jedoch werde ihnen "Begünstigung" vorgeworfen. Die spanische Justiz will prüfen, ob die drei versucht haben, Puigdemont zur Flucht zu verhelfen. Auf dieses Delikt stehen der Zeitung "El País" zufolge in Spanien bis zu drei Jahre Haft.

Europäischer Haftbefehl

Insgesamt waren vier Personen mit Puigdemont im Auto, die ihn am Wochenende bei seiner Rückfahrt von Finnland in Richtung Belgien begleiteten. Puigdemont war am Sonntag in Deutschland festgenommen worden, nachdem das Oberste Gericht in Madrid einen europäischen Haftbefehl in Kraft gesetzt hatte. Neben den Polizisten und dem Historiker war noch ein mit Puigdemont befreundeter Unternehmer dabei, der jedoch bisher nicht inhaftiert wurde. Das spanische Fernsehen berichtete, es werde aber gegen alle vier ermittelt.

Puigdemont, dem in Spanien wegen des Vorwurfs der Rebellion der Prozess gemacht werden soll, hatte sich im Herbst nach Brüssel abgesetzt. Von Finnland aus - wo er Parlamentarier getroffen und einen Vortrag gehalten hatte - wollte er über Schweden, Dänemark und Deutschland wieder in sein belgisches Exil gelangen.

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