Jubel und Proteste bei Erdogan-Kundgebung

Eine Menschenmenge schwenkt türkische Flaggen.
Inoffizieller Wahlkampfauftritt des türkischen Präsidenten in Karlsruhe.

Mit einem Meer aus Fahnen und Begeisterungsrufen begrüßten mehr als 14.000 Menschen den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Karlsruhe. Zum Auftakt einer Kundgebung hörte sich Erdogan in Begleitung seiner Frau ein eigens für ihn komponiertes Lied an. Der Staatspräsident begrüßte die Menge mit den Worten: "Ihr seid für uns nicht Gastarbeiter, sondern unsere Stärke im Ausland."

Vor der Messehalle in Rheinstetten bei Karlsruhe protestierten Tausende Menschen gegen Erdogan. Dabei kam es zu einem gewaltsamen Zwischenfall, als Erdogan-Anhänger eine Gruppe von Sympathisanten der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) verprügelten. Die PKK-Anhänger waren unter eine Menge von mehr als 3000 Menschen geraten, die auf Einlass warteten. Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei trennte schließlich beide Seiten voneinander.

Die Opposition wirft Erdogan vor, wenige Wochen vor der türkischen Parlamentswahl am 7. Juni Wahlkampf für die islamisch-konservative Regierungspartei AKP zu betreiben. Der Präsident muss jedoch laut Verfassung parteipolitisch neutral sein.

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