Befunde aus Berlin weisen auf Vergiftung Nawalnys hin

Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker von Staatschef Putin
Die Ärzte der Berliner Charité gehen davon aus, dass der Kremlkritiker vergiftet wurde. Es besteht keine Lebensgefahr.

Ärzte der Berliner Charité gehen davon aus, dass der Kremlkritiker Alexej Nawalny vergiftet wurde. Darauf wiesen klinische Befunde hin, teilte die Klinik am Montag in Berlin mit. Der Gesundheitszustand Nawalnys sei ernst, es bestehe aber keine akute Lebensgefahr.

Die Befunde deuteten "auf eine Intoxikation durch eine Substanz aus der Wirkstoffgruppe der Cholinesterase-Hemmer" hin, wobei die konkrete Substanz bislang nicht bekannt sei, erklärte die Charité.

Carola Schneider (ORF) zur Lage Nawalnys

Nawalny, einer der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, liegt seit Donnerstag im Koma und wird künstlich beatmet. Am Samstag hatte ihn ein Spezialflugzeug aus dem 4000 Kilometer entfernten Omsk nach Berlin gebracht, wo er nun in der Charité behandelt wird.

Dort steht er unter dem Schutz des deutschen Bundeskriminalamts (BKA). "Der polizeiliche Schutz von Alexej Nawalny wurde zunächst durch den Bund übernommen", sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagabend.

Nawalnys Team geht davon aus, dass er während einer Reise durch Sibirien Opfer eines Giftangriffs wurde. Die russischen Ärzte sprachen lediglich von einer Stoffwechselstörung.

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