Bayern: In jeder Behörde muss künftig ein Kreuz hängen

Sitzung Kabinett
Ministerpräsident Söder schritt gleich nach dem Beschluss selbst zur Tat. Man wolle sich zur christlich-abendländischen Identität bekennen.

In allen bayerischen Behörden soll künftig ein Kreuz hängen. Die Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beschloss am Dienstag, das christliche Symbol sei im Eingangsbereich jedes Dienstgebäudes „als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern und Deutschland“ anzubringen, wie die Staatskanzlei nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Dazu wird die Geschäftsordnung für die Behörden des Freistaats zum 1. Juni geändert.

Söder brachte umgehend ein Kreuz im Flur der Staatskanzlei an. „Das Kreuz ist das grundlegende Symbol der kulturellen Identität christlich-abendländischer Prägung“, hieß es zur Begründung. Es sei "nicht ein Zeichen einer Religion", sagte Söder.

Kreuz des Kardinals

Das Kreuz, das Söder anschließend in der Eingangshalle der Münchner Staatskanzlei anbrachte, hat aber durchaus religiösen Hintergrund: Es hing bis 2008 im Kabinettssaal, war ein Geschenk des früheren Münchner Kardinals Friedrich Wetter und wurde nach Söders Worten auch von diesem geweiht.

Die Verordnung gilt ausschließlich für die Ämter des Freistaats, nicht für die Behörden der Kommunen und des Bundes in Bayern - über diese hat die Staatsregierung keine Verfügungsgewalt. Bisher schrieb die Staatsregierung Kreuze nur für die Klassenzimmer der bayerischen Schulen und die Gerichtssäle vor. Kreuze hängen zwar auch in manchen anderen bayerischen Behörden, bislang aber in Eigenregie.

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