Aufstand in Sirte brutal von IS niedergeschlagen

© REUTERS/ESAM OMRAN AL-FETORIMilitärischer Einsatz in der Nähe der libyschen hafenstadt Sirte.
Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" profitiert von Machtvakuum in Libyen und bringt Hafenstadt Sirte in ihre Gewalt.
Das bestehende politische Machtvakuum in Libyen machte sich die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zunutze und brachte im Juni unter anderem die Hafenstadt Sirte in ihre Gewalt. Seither ist der Geburtsort des ehemaligen Langzeitdiktators Muammar Gaddafi die inoffizielle Hauptstadt des IS-Ablegers.

Bei Gefechten zwischen bewaffneten örtlichen Milizen und IS-Mitgliedern sollen dort in den vergangenen Tagen mindesten 70 Menschen getötet worden sein – der libysche Botschafter in
Frankreich spricht sogar von 200 Toten. Hunderte bewaffnete Einwohner gingen gegen die herrschende Terrormiliz auf die Straßen und wurden als Konsequenz rücksichtlos bekämpft. Mit Mörsergranaten und Panzern soll der IS gegen die Menschen vorgegangen sein und habe sogar ein örtliches Krankenhaus in Brand gesetzt. Zur Abschreckung wurden, nach Informationen der örtlichen Nachrichtenagentur Lana, zwölf enthauptete gegnerische Kämpfer von der IS-Miliz in der Stadt verteilt aufgehängt.
Gezielte Luftangriffe
Die international anerkannte libysche Führung im Osten des Landes hat daraufhin die Mitglieder der Arabischen Liga darum gebeten, „gezielte Luftangriffe gegen die IS-Stellung in Sirte“ zu starten. Sie selbst sei wegen des Waffenembargos, das die Vereinigten Nationen 2011 verhängt hatten, nicht in der Lage, der Terrormiliz entgegenzutreten.
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