Varoufakis im Zentrum Athens attackiert

Anarchisten wollten den griechischen Finanzminister schlagen, weil er ein "Teil des Machtsystems" sei.

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis ist nach eigenen Angaben in einer Athener Taverne von Vermummten beschimpft und angegriffen worden. Auf ihn und seine Frau seien bei dem Vorfall am Dienstagabend Gegenstände geschleudert worden, ohne sie zu treffen, teilte Varoufakis am Mittwoch schriftlich mit.

"Gruppe von Anarchisten"

Wie Spiegel Online berichtet, gibt es seitens der Polizei keine Bestätigung des Vorfalls. Der griechische Finanzminister selbst schildert den Vorfall jedoch ausführlich: Nachdem Varoufakis mit seiner Gattin Danae Stratou und einem Freund im Athener Stadtteil Exarcheia zum Essen verabredet. Kurz nach Mitternacht habe eine "Gruppe von Anarchisten" begonnen, den Minister zu beschimpfen. Auch "Glasobjekte" wurden nach Varoufakis und seinen Begleitern geworfen, allerding ohne Treffer zu landen.
Der griechische Finanzminister wurde von den Männern aufgefordert, das Lokal umgehend zu verlassen.

In seiner schriftlichen Mitteilung erklärte Varoufakis, dass sich seine Frau schützend vor ihrem Mann geworfen habe, als sich zwei Männer aus der Gruppe dem Politiker näherten. Danach hätten die Vermummten das Lokal zwar verlassen, jedoch vor der Taverne Stellung bezogen. Als der Minister das Lokal verließ, kam es zu weiteren Wortgefechten mit der Gruppe, die sich allmählich beruhigte.

Ohne Polizei

Angeblich sei der Grund für die Attacke gewesen, dass Varoufakis ein "Teil des Machtsystems" ist und somit in Athen nicht willkommen ist. Der Stadtteil Exarcheia ist für seine sehr aktive linke Szene bekannt und war bereits Schauplatz zahlreicher Demonstrationen. Die gesamte Auseinandersetzung fand ohne Polizeiaufgebot statt.

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