Anwalt Toifl: „Grasser war damals völlig angefressen“

Gerald Toifl (li.) berichtete von arbeitsreichen Tagen
Wie alles begann: Mitangeklagter Gerald Toifl schildert frostige Stimmung bei Grasser im Jahr 2009.

„Die Stimmung war nie wieder so frostig wie an diesem Tag.“ Diese dramatische Beschreibung stammt vom Gerald Toifl, heute Mitangeklagter im BUWOG-Prozess und 2009 Anwalt von Walter Meischberger. Sein Stimmungsbild bezieht sich auf ein Treffen Ende September 2009, bei dem neben ihm auch Karl-Heinz Grasser, Meischberger und Ernst Karl Plech anwesend waren.

Warum die Stimmung frostig war? Der Ex-Finanzminister nahm an der Sitzung teil, weil er sich über Meischbergers Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung informieren wollte. Bei dieser Besprechung wurde Grasser und Meischberger klar, dass beide dem gleichen Vermögensverwalter Norbert Wicki vertrauten und Grassers berühmtes Schwiegermuttergeld sowie ein Teil von Meischbergers Provisionsgeld auf dem Mandarin-Treuhand-Konto von Wicki gelandet waren.

Diese Tatsache kommentierte Grasser laut Toifl damals so: „Jetzt bin ich mittendrin. Jetzt geht es los!“ Grasser sei an diesem Tag „völlig angefressen gewesen“.

Weiters drehte sich im Gerichtssaal wieder einmal alles um die Frage, warum auf einem der drei Liechtenstein-Konten („Karin“) Plech als wirtschaftlich Verfügungsberechtigter eingetragen war und nicht Meischberger. „Ein Bankfehler“, heißt es dazu von Meischberger und Toifl.

Richterin Marion Hohenecker hielt eine Aktennotiz der Hypo Liechtenstein von einer Besprechung Anfang Oktober 2009 vor. Darin heißt es, dass Plech das Konto eröffnet und als „verdeckter Treuhänder“ das Geld für Meischberger gehalten habe. „Also war's doch kein Bankfehler?“, hakte die Richterin nach. Meischberger meinte, diese Information sei damals nicht von ihm gekommen – es sei ja eine Aktennotiz der Bank.

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