Anti-Rassismus: Schweiz verbannt "Mohrenköpfe"

Anti-Rassismus: Schweiz verbannt "Mohrenköpfe"
Schweizer Warenhauskette nimmt Süßigkeit aus Schaumzucker aufgrund der aktuellen Diskussion aus dem Sortiment.

Eine große Schweizer Warenhauskette nimmt im Zuge der Rassismusdebatte ein Produkt namens "Mohrenköpfe" aus dem Sortiment. Dabei handelt es um eine Süßigkeit aus Schaumzucker mit Waffel und Schokoladenüberzug, oft auch "Schokokuss" genannt. Dazu habe man sich wegen der aktuellen Diskussion entschlossen.

Der Begriff "Mohr" sei verfänglich und negativ konnotiert, sagte ein Manor-Sprecher der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Donnerstag. Auch das Schweizer Detailhandelsunternehmen Migros hatte "Mohrenköpfe" eines anderen Herstellers bereits aus den Regalen genommen.

Begründung des Herstellers

Die Regalbeschriftung sei in den Manor-Filialen schon vor Jahren geändert worden, sagte der Sprecher. Dennoch bietet die Firma Richterich ihre Schokoküsse weiterhin als "Mohrenköpfe" an. Sie tue dies aus gutem Grund, schreibt sie auf ihrer Webseite: "Mohren" sei der Spitzname für Menschen aus Laufen, wo die Firma ansässig ist. Das Wort "Mohren" komme von Moor, was im Altdeutschen "Wildschwein" bedeutete. Die Firmengründer hätten deshalb vor rund 80 Jahren ihren eigenen "Mohrenkopf" kreiert.

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