Mindestens 17 Tote nach Anschlag auf Moschee

Ein Soldat geht vor einem zerstörten, zweistöckigen Gebäude entlang.
Ziel des Attentats seien gläubige Polizisten gewesen, berichten lokale Medien.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee in Saudi-Arabien sind mindestens 17 Menschen getötet worden. Wie der Nachrichtensender Al-Arabiya und weitere Quellen im Königreich meldeten, zündete der Täter am Donnerstag eine Bombe in dem südwestlichen Ort Abha.

Laut der Zeitung "Arab News" stand die Moschee auf einem Gelände der Anti-Terror-Polizei. Bei den Toten handle es sich um Sicherheitskräfte des Sondereinsatzkommandos. Mehr als 60 Menschen seien verletzt worden. Zunächst war unklar, wer für den Anschlag verantwortlich war.

Der Anschlagsort liegt in der Grenzregion zum Bürgerkriegsland Jemen. Dort fliegt ein von den Saudis angeführtes Militärbündnis seit März Luftschläge gegen die schiitischen Houthi-Rebellen.

Anschläge seit Monaten

Eine Karte von Saudi-Arabien, die einen Anschlag in der Nähe von Abha zeigt.
Karte, Lokalisierung Grafik 0905-15-Saudi-Arabien.ai, Format 88 x 55 mm
In dem streng sunnitischen Königreich gibt es seit Monaten immer wieder Terroranschläge. Meist haben die Täter schiitische Moscheen zum Ziel. Die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich bereits zu Attacken.

Im Mai waren bei einem Selbstmordanschlag des IS auf eine schiitische Moschee 21 Menschen getötet worden. Schiiten sind in Saudi-Arabien eine Minderheit, die sich über Diskriminierung seitens des Staates beklagt. In einigen Gebieten der ölreichen Ostprovinz bilden Schiiten sogar die Mehrheit. In Saudi-Arabien ist der sunnitische Wahhabismus, eine besonders konservative Interpretation des Islam, Staatsreligion.

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