Anschläge in Libyen: Mindestens zehn Soldaten getötet

Ein brennendes Auto steht vor einem beschädigten Gebäude, Rauch steigt auf.
Selbstmordattentäter sprengten sich mit Autos in die Luft.

Bei zwei Selbstmordanschlägen in Libyen sind am Donnerstag mindestens zehn Soldaten der UN-gestützten Einheitsregierung in Libyen getötet worden. Wie die Pressestelle der Regierung weiter mitteilte, explodierten in Gharbiyate im Westen der Küstenstadt Sirte zwei mit Sprengstoff gefüllte Fahrzeuge. Die Todesopfer und 20 Verletzte wurden in ein Feldlazarett in Sirte gebracht.

Die Regierung schrieb die Anschläge der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu. Die Regierungstruppen bekämpfen mit Unterstützung der US-Luftwaffe IS-Widerstandsnester in Sirte. Der IS beherrscht Sirte seit Juni 2015, im Mai dieses Jahres begann eine Offensive zur Rückeroberung der 450 Kilometer östlich der Hauptstadt Tripolis gelegenen Stadt. Am 8. August nahmen die Regierungsmilizen nach eigenen Angaben einen Gebäudekomplex in der Nähe des IS-Hauptquartiers ein.

Sirte bildet die Verbindung zwischen dem Westen und dem Osten des ölreichen Landes. Nach dem Sturz und dem Tod des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi infolge eines Militäreinsatzes Frankreichs, Großbritanniens und später der Nato im Jahr 2011 war das nordafrikanische Land ins Chaos gestürzt. Seitdem kämpften verfeindete Milizen um die Vorherrschaft im Staat. Der IS nutzte die unübersichtliche Lage in Libyen, um sich auszubreiten, unter anderem in Gaddafis Heimatstadt Sirte.

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