Afghanistankonflikt: Von der Invasion zu Friedensgesprächen
Fast zwei Jahrzehnte nach ihrer Vertreibung aus der afghanischen Hauptstadt Kabul wollen die Taliban erstmals mit der Regierung über Frieden verhandeln. Was seither geschah:
11. September 2001: Die Anschläge von Al-Kaida am 11. September in den USA lösen den US-geführten Militäreinsatz in Afghanistan aus. Der Drahtzieher der Anschläge, Al-Kaida-Chef Osama bin Laden, hielt sich unter dem Schutz der Taliban in Afghanistan auf.
13. Juni 2002: Eine große Ratsversammlung in Afghanistan bestimmt eine Übergangsregierung mit Hamid Karzai als Präsident.
9. Oktober 2004: Bei den ersten Wahlen nach dem Sturz des Taliban-Regimes wird Hamid Karzai als Präsident bestätigt. Die Wahl wird von Angriffen der Taliban überschattet.
2. Mai 2011: Osama Bin Laden wird während einer geheimen Operation von US-Spezialkräften im pakistanischen Abbottabad getötet.
Juni 2013: Die Taliban eröffnen ein Büro in Doha, der Hauptstadt des Golfemirats Katar.
15. Juli 2018: Taliban und Regierung lassen erstmals für drei Tage die Waffen ruhen - Anlass ist das islamische Fest des Fastenbrechens. Millionen Menschen feiern wenige Tage des Friedens.
29. Juli 2018: Die Taliban bestätigen die ersten direkten Gespräche mit Vertretern der US-Regierung in Doha.
7. Juli 2019: Deutschland und Katar veranstalten in Doha eine wegweisende Konferenz, diskutiert werden Wege zum Frieden.
29. Februar 2020: Die USA unterzeichnen mit den Taliban ein Abkommen, das einen schrittweisen Abzug der NATO-Streitkräfte vorsieht. Im Gegenzug versichern die Taliban, dass von Afghanistan keine Terrorgefahr mehr ausgeht. Ein Gefangenentausch mit Kabul und innerafghanische Friedensgespräche werden vereinbart.
9. August 2020: Eine große Ratsversammlung billigt die Freilassung besonders gefährlicher Talibankämpfer. Damit fällt die letzte Hürde vor den Friedensgesprächen.
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