65 mutmaßliche Taliban freigelassen

Zwei Soldaten in Uniform und mit Gewehren stehen auf einer Mauer.
Die US-Regierung hatte vehement vor der Freilassung der Männer gewarnt.

Trotz des heftigen Widerstands der USA hat Afghanistan 65 mutmaßliche Taliban-Kämpfer freigelassen: "Die 65 Gefangenen haben das Bagram-Gefängnis in der Früh verlassen", teilte ein Behördenvertreter am Donnerstag in Kabul mit. Die US-Regierung hatte die Männer als "gefährliche Personen" bezeichnet und vehement vor ihrer Freilassung gewarnt.

Warnung der USA

Eine afghanische Regierungskommission hatte nach eigenen Angaben die Fälle von insgesamt 88 Insassen des Gefängnisses in Bagram nochmals überprüft - und dann die Freilassung von 65 Gefangenen angekündigt.

Die US-Regierung hat davor gewarnt und geht davon aus, dass sich die Freigelassenen angesichts des allmählichen Abzugs der internationalen Kampftruppen wieder in die Kämpfe einschalten könnten und eine "ernsthafte Bedrohung" darstellen könnten.

Die NATO-Kampftruppen sollen Afghanistan bis Ende 2014 verlassen, anschließend sind nur noch Ausbildungs- und Unterstützungsmissionen vorgesehen. Im April stehen in Afghanistan außerdem Präsidentschaftswahlen an. Vor dem Hintergrund beider Ereignisse hatten die Taliban immer wieder angekündigt, ihren Druck auf ausländische Soldaten und die afghanischen Behörden zu erhöhen.

Eine begrenzte Präsenz des US-Militärs über 2014 hinaus hängt an einem Sicherheitsabkommen, dessen Unterzeichnung der afghanische Präsident Hamid Karzai derzeit hinauszögert. Die Freilassung der Gefangenen dürfte die ohnehin angespannten Beziehungen zu den USA weiter belasten.

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