"Mörder"-Rufe bei Pressekonferenz in Berlin

Abdel Fattah el-Sisi und Angela Merkel bei einer Pressekonferenz.
Der ägyptische Präsident und die deutsche Kanzlerin stellten sich der Presse, statt Fragen kam es zum Eklat.

Die Pressekonferenz der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi in Berlin endete mit einem Eklat. Nachdem eine in Deutschland lebende arabische Journalistin nicht die Gelegenheit bekam, eine Frage zu stellen, rief sie in Richtung des ägyptischen Präsidenten: "Er ist ein Mörder". Sie wurde dann von Sicherheitskräften abgedrängt.

Die Mehrzahl der ägyptischen Journalisten rief daraufhin "Es lebe Ägypten". Merkel und al-Sisi beendeten die Pressekonferenz noch mit dem üblichen Händedruck vor den Flaggen beider Länder. Al-Sisi und Merkel verließen schnell den Saal. Zuvor verstießen die meisten ägyptischen Journalisten gegen die Gepflogenheiten im Kanzleramt, indem sie Al-Sisi während seines Statements laut applaudierten. Die Medienbetreuer des Kanzleramts hatten Mühe, die Ägypter zu beruhigen.

Eine aufgeregte Frau mit Hidschab inmitten einer Menschenmenge aus Fotografen und Sicherheitsleuten.
epa04781456 A government opponent (C) screams at the end of a press conference of German Chancellor Angela Merkel and Egyptian President Abdel Fattah el-Sisi and is taken away by security personnel at the Federal Chancellery in Berlin, Germany, 03 June 2015. Al-Sisi, who was elected Egypt's President in 2014, is currently on a two-day visit to Germany and accompanied by a delegation of business representatives from Egypt. EPA/BERND VON JUTRCZENKA
In der Pressekonferenz hatte Merkel auch das Todesurteil gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Mohamed Mursi kritisiert und Menschenrechtsverletzungen angesprochen. Vor dem Kanzleramt demonstrierten sowohl Anhänger als auch Gegner al-Sisis, der als Armeechef im Juli 2013 an die Macht in Kairo gekommen war. Mittlerweile wurde er in einer Wahl als Präsident bestätigt.

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