Abtrünniger Labour-Abgeordneter will neue Partei gründen

Chuka Umunna, ehemals Labour-Abgeordneter
Bis Ende 2019. Spekulation über Wechsel weiterer Parlamentarier in neue Fraktion.

Nach seinem Austritt aus der oppositionellen Labour-Partei will der Abgeordnete Chuka Umunna eine neue Partei gründen. "Es muss eine Alternative geben", sagte Umunna am Dienstag im BBC Radio. Er wolle die neue Bewegung, die in der Mitte des politischen Spektrums angesiedelt sei, bis spätestens Ende des Jahres ins Leben rufen.

Umunna hatte am Montag zusammen mit sechs weiteren Labour-Abgeordneten seinen Parteiaustritt verkündet. Sie begründeten ihren Schritt mit dem Umgang von Parteichef Jeremy Corbyn mit dem Brexit und mit Antisemitismus-Vorwürfen. Am Dienstag saßen sie erstmals als Mitglieder ihrer neuen Fraktion "Die Unabhängige Gruppe" im Parlament.

Der stellvertretende Labour-Chef Tom Watson warnte vor weiteren Austritten. Seine Partei müsse sich ändern, um dies zu verhindern. "Ich liebe diese Partei, aber manchmal erkenne ich sie nicht mehr wieder", sagte er in einer Videobotschaft.

"Unabhängige Gruppe"

Abtrünniger Labour-Abgeordneter will neue Partei gründen

Britischen Medien zufolge könnte die "Unabhängige Gruppe" weiteren Zulauf aus den Reihen der Labour-Partei erhalten. Auch Abgeordnete der konservativen Tories erwägen demnach, zu der Fraktion überzulaufen, unter ihnen die EU-Befürworterin Sarah Wollaston. Sie beklagte auf Twitter, dass der Kurs ihrer Partei zunehmend von Brexit-Hardlinern bestimmt werde. "Bald wird nichts mehr übrig sein, um Wähler aus der politischen Mitte anzusprechen."

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