48 Flüchtlinge vor tunesischer Küste aus Seenot gerettet

Rettungsmission von Ärzte ohne Grenzen im Mittelmeer
Bootsinsassen wollten von Libyen aus nach Europa gelangen. Vor Kalabrien 108 weitere Personen in Seenot.

Vor der Küste Tunesiens sind am Samstag 48 Flüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Die Küstenwache habe sie aufgegriffen und zum Hafen El-Ketef in Ben Guerdane gebracht, so das Rote Kreuz. Von dort aus seien sie in drei Aufnahmezentren der Internationalen Organisation für Migration (IOM) gefahren worden. Nach Angaben des Roten Kreuzes waren die Migranten, die aus Mali, Syrien und Ägypten stammen, mit ihrem Boot von der libyschen Küste aus in Richtung Europa aufgebrochen.

Trotz der prekären Sicherheitslage ist Libyen nach wie vor ein wichtiger Ausgangspunkt für zehntausende Migranten auf dem Weg nach Europa. Bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer starben nach Angaben der IOM in diesem Jahr bereits fast 1.700 Menschen. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.

108 Personen noch in Seenot

Ein Boot mit 108 Menschen an Bord ist unterdessen vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien in Seenot geraten. Dies meldete die Hilfsorganisation Alarm Phone am Samstag. "Wir befürchten das Schlimmste und bitten darum, dass die Rettungsaktion sofort eingeleitet wird", so die NGO.

Alarm Phone hat indes den Kontakt zu einem weiteren Boot mit 25 Migranten an Bord, das vor Malta trieb, verloren. Die italienische Küstenwache sei informiert worden und suche jetzt nach dem Boot, das sich 200 Meilen vor der Küste in maltesischen Gewässern befinde, hieß es. Das Boot hatte Libyen vor zwei Tagen verlassen. "Wir sind sehr besorgt über den Zustand der Menschen", schrieb Alarm Phone in einem Tweet.

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