300 in Syrien entführte Kurden wieder frei

Menschen fliehen vor einem Brand in einer zerstörten Stadt.
Männer und Kinder waren zuvor bei Aleppo verschleppt worden.

Jene 300 Kurden, die am Sonntag von islamistischen Kämpfern im Norden Syriens entführt worden waren, sind offenbar wieder frei. "Die 300 Personen sind am Montagabend freigelassen worden, nachdem sie zuvor den ganzen Tag von der islamistischen Gruppe Jaish al-Islam festgehalten worden waren", sagte ein Sprecher der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD).

Im Gegenzug seien drei "Islamisten" freigelassen worden, die von kurdischen Milizen in der Stadt Afrin festgehalten worden waren, fügte Nawaf Khalil hinzu. Die 300 Zivilisten waren nach kurdischen Angaben gefangen genommen worden, als sie in mehreren Bussen von Afrin in die nahegelegene Stadt Aleppo gefahren fuhren, um ihr Gehalt abzuholen. Ein Journalist sagte, an dem Kontrollpunkt hätten die Islamisten die Frauen gehen lassen, die Männer und Kinder aber in ihre Gewalt gebracht.

Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in England bestätigte die Freilassung der Kurden.

Gefangenenaustausch

Indessen ist auch eine Gruppe von 25 syrischen Frauen und Kindern nach mehr als einem Jahr in der Hand islamistischer Kämpfer im Austausch für einen Rebellenkommandant in die Freiheit entlassen worden. Der Austausch habe am Sonntagabend stattgefunden, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag mit.

Im Bürgerkriegsland Syrien werden immer wieder Unbeteiligte als Geiseln genommen. Ende Februar hatte die Jihadistenorganisation " Islamischer Staat" (IS) im Nordosten nach Angaben von Aktivisten mindestens 220 assyrische Christen verschleppt. In den Wochen davor waren vom IS mehr als 160 kurdische Zivilisten unter dem Verdacht als Geiseln genommen worden, sie würden der PYD angehören. Deren bewaffneter Arm, die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), hatte die syrisch-türkische Grenzstadt Kobane in monatelangen Kämpfen gegen IS-Angreifer verteidigt.

Kommentare